Gottesdienst in erneuerten pastoralen Strukturen
Das jährlich in Salzburg, St. Virgil, stattfindende Symposion der Liturgischen Kommission für Österreich beschäftigte sich heuer (30.9. – 1.10.2019) mit der Frage, welche Konsequenzen die Veränderungen für das gottesdienstliche Leben haben. Leitende Perspektive war jedoch, wie das Gottesdienst-Feiern auf die Strukturen und die Erfahrung von Kirche wirkt und wirken kann.
Der aus Kärnten stammende und in Paderborn lehrende Liturgiewissenschaftler Stefan Kopp analysierte in seinem Vortrag die Pastoral- und Zukunftspläne im deutschen Sprachraum und stellte fest, dass Liturgie darin allenfalls unter organisatorischen Gesichtspunkten berücksichtigt ist, nicht aber in ihrer Bedeutung als „Quelle und Höhepunkt kirchlichen Lebens“, wie es in der Liturgiekonstitution des Zweiten Vatikanums heißt. Der Innsbrucker Ordinarius für Liturgiewissenschaft, Reinhard Meßner, setzte demgegenüber in seinem Vortrag bei einem Verständnis von Kirche an, das konsequent von der (sonntäglichen) gottesdienstlichen Versammlung der „Ortskirche“ ausgeht. Gunda Brüske, die Co-Leiterin des Liturgischen Instituts der deutschsprachigen Schweiz in Fribourg, zeigte Perspektiven zur „Neukontextualisierung von Gottesdienst“ auf. Kurzbeiträge und Workshops sowie Tischgespräche vermittelten Praxisbeispiele und Erfahrungen, die von Vielen als ermutigend und zukunftsweisend wahrgenommen wurden. Neben Liturgiewissenschaftlern und Hauptamtlichen in der Seelsorge waren heuer besonders viele Ehrenamtliche zur Tagung gekommen; das rege Interesse zeigte die Brisanz des Themas, aber auch die derzeitige Suchbewegung in allen Diözesen.
Dokumentation der Tagung
Die Beiträge der Tagung werden im Heft 1/2020 der vom Österreichischen Liturgischen Institut gemeinsam mit dem Österreichischen Katholischen Bibelwerk und dem Pius-Parsch-Institut herausgegebenen Zeitschrift „Heiliger Dienst“ dokumentiert.
Das Heft erscheint im Frühjahr 2020 – nähere Informationen dazu hier.
Bestellung unter oeli@liturgie.at