Reinhard Meßner zum 60. Geburtstag
Nach dem Theologiestudium in Graz wurde Meßner ebendort 1987 promoviert und 1988 zum Presbyter ordiniert. 1992 wurde er zunächst Assistent von Hans Bernhard Meyer SJ an der Katholisch-Theologischen Fakultät in Innsbruck, 1996 folgte er ihm als Universitätsprofessor für Liturgiewissenschaft nach.
Zentrale Schwerpunkte seiner Forschung
Das erste Rufzeichen setzte die 1989 veröffentlichte, vom kürzlich verstorbenen Philipp Harnoncourt betreute Dissertation „Die Meßreform Martin Luthers und die Eucharistie der Alten Kirche“. Hier zeichneten sich bereits zentrale Schwerpunkte von Meßners Forschung ab: Liturgie der Spätantike, Theologie des Eucharistischen Hochgebets (besonders des Canon Romanus), Transformationen des Liturgieverständnisses in der Geschichte (besonders in der lutherischen Reformation). Mit der Habilitation, die in das „Handbuch der Liturgiewissenschaft“ aufgenommen wurde, kam die Buße als Gegenstand der Forschung hinzu, weiters tritt Meßner seit langem als Editor und Kommentator von Quellentexten in Erscheinung. Mit seiner überragenden Kenntnis sowohl antiker Quellen- als auch moderner Wissenschaftssprachen ist er zum gefragten Gesprächspartner für Judaistik, Altorientalistik, Religionswissenschaft, Geschichtswissenschaft und Patrologie geworden; seit einigen Jahren bietet er an der Uni Innsbruck auch fakultätsübergreifend Syrischkurse an.
Neben dem historisch-philologischen Schwerpunkt sind auch Meßners Beiträge zur systematischen Liturgiewissenschaft von erheblichem Gewicht, etwa zur Sakramententheologie oder – siehe jüngst in der Zeitschrift HEILIGER DIENST, Heft 1 Jg. 74 (2020): Liturgische Ekklesiologie. Kleine Skizze einer ekklesiologischen Utopie – zum ekklesiologischen und praktischen Potenzial liturgischer Theologie.
Mit der „Einführung in die Liturgiewissenschaft“ (erschienen in bislang zwei Auflagen) legte Reinhard Meßner zudem ein wissenschaftliches Lehrbuch vor, das im Studium der Liturgiewissenschaft zu den Standardwerken gehört.
Mitglied der LKÖ ...
Meßner ist unter anderem Mitglied der Liturgischen Kommission für Österreich sowie Mitherausgeber des Handbuchs der Liturgiewissenschaft (Gottesdienst der Kirche) und der Österreichischen Studien zu Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie. An seiner Fakultät war er von 2004 bis 2010 Studienleiter und Vizedekan.
Das Österreichische Liturgische Institut und die Redaktion der Zeitschrift HEILIGER DIENST wünschen Reinhard Meßner ein weiteres ertragreiches und erfüllendes wissenschaftliches Schaffen und zu seinem Geburtstag: multos annos!
Diese Würdigung wird auch im Heft 2/2020 der Zeitschrift HEILIGER DIENST publiziert.