Aspekte für eine Erneuerung des Sakramentes der Versöhnung
Eine Nachlese zur jährlichen Fortbildung für Beichtpriester in der Diözese Bozen-Brixen
Abstract
„Versöhnung ist in erster Linie Werk Gottes und wir sind ‚nur‘ aufgerufen, uns versöhnen zu lassen, zu antworten auf eine schon vorgängige Liebe Gottes. Dies scheint mir wichtig, weil in unserer katholischen Tradition die Moraltheologie vielleicht zu sehr den Finger auf die Sünden gelegt hat und das Bußsakrament vor allem als lästiges Bekenntnis, als Beichte der Sünden angesehen worden ist. Dabei ist etwas aus dem Blick geraten, dass in diesem Sakrament in erster Linie eine Begegnung mit Christus selber geschieht, mit der in ihm geoffenbarten Barmherzigkeit, ja mütterlichen und väterlichen Liebe Gottes, die sich mehr freut über jeden Sünder, der umkehrt, als über 99 Gerechte, die glauben, der Umkehr nicht zu bedürfen“ (Karl Golser)
Prof. P. Dr. Martin M. Lintner OSM ist Professor für Moraltheologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen und Lehrbeauftragter für Ethik an der Freien Universität Bozen.