Beim Symposium wurde mehrfach erlebt, dass ein und dasselbe Wort sehr verschiedene Bedeutungen haben kann, so etwa eine spezielle, jeweils innerreligiöse Bedeutung und eine weitere, allgemeinere Bedeutung. Dies ist schon innerchristlich eine Herausforderung. Noch wichtiger ist es, in der christlich-muslimischen Zusammenarbeit darauf zu achten und sich über die jeweiligen Konnotationen desselben Wortes zu verständigen, gerade auch über so einfache und oft verwendete Worte wie „Gebet“ und „Gottesdienst“3. Umso mehr erweist sich die Vorstellung als realitätsfremd, dass, wenn wir etwa im Gebet dieselben Worte sprechen, wir auch dasselbe meinten. Es wäre schon viel, das Gemeinsame im Verschiedenen zum Ausdruck zu bringen.
Univ.-Prof. Dr. Martin Jäggle ist emeritierter Universitätsprofessor für Religionspädagogik und Katechetik; er lehrte an der Katholisch-Th eologischen Fakultät der Universität Wien. Ehrenamtlich engagiert er sich als Präsident des Koordinierungsausschusses für jüdisch-christliche Zusammenarbeit; für seine wissenschaft liche Zusammenarbeit im Bereich des interkulturellen und interreligiösen Lernens erhielt er die Ehrenmedaille der Aristoteles Universität Thessaloniki (2001).