Der Beitrag arbeitet die Offenheit, das Ungesagte der Erzählung von der Bindung Isaaks heraus und eröffnet so eine Teilnehmer*innen-Perspektive (im Gegensatz zu einer Beobachterposition). Das mindert nicht die Unerträglichkeit des Erzählten, verbindet aber mit menschlichen Erfahrungen der Unbegreiflichkeit Gottes. In der Osternacht verkündet, trägt die Lesung in die Osterbotschaft ein, was die Evangelien mit der dreitägigen Todesnacht Jesu nur andeuten: die mit dem Tod Jesu nicht übergehbare radikale Infragestellung seiner Botschaft vom nahegekommenen Gott, der sich aber letztendlich jedesmal als Gott des
Lebens erweist.
Detlef Hecking
ist Pastoralverantwortlicher im Bistum Basel / Schweiz und Lehrbeauftragter für
Neues Testament am Religionspädagogischen Institut der Universität Luzern.
Von 2012–2021 war er Leiter der Bibelpastoralen Arbeitsstelle des Schweizerischen Kath. Bibelwerks in Zürich.