Der Beitrag setzt mit einer Gegenüberstellung ein: Beschrieben wird der Gottesdienst, den die Offenbarung des Johannes als himmlischen Gottesdienst in der Gegenwart des geschlachteten Lammes beschreibt; ihm gegenüber werden Gottesdienste geschildert, die auf dieser Erde in teilweise ungebrochener und daher toxischer Positivität gefeiert werden. Im Rückgriff auf Luther, Paulus und grundlegende liturgiesystematische Überlegungen wird die Kontur einer liturgia crucis bestimmt, die dann in der Signatur des Karsamstags liturgiepraktisch konkretisiert wird: Parataktisches liturgisches Nebeneinander, Stille und Klage kommen exemplarisch in den Blick.
Prof. Dr. Alexander Deeg
ist seit 2011 Professor für Praktische Theologie (mit den Schwerpunkten
Homiletik und Liturgiewissenschaft) an der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig und leitet das Liturgiewissenschaftliche Institut der VELKD.