Sinn, Verbindlichkeit und Grenzen eines theologischen
Erkenntnisortes
Abstract: H|D 76 (2022) 110–118
Seit dem 19. Jahrhundert hat der Begriff des sensus fidelium eine fragwürdige Konjunktur. Auch wenn die Bibel und das frühe Christentum eine diesbezügliche Lehre nicht gekannt haben: Wenn sie jetzt alle glauben, dann muss sie geoffenbart und wahr sein, so die neue Theorie. Hier wird die ursprüngliche Bedeutung des Glaubens, der freie Rezeption aus Einsicht ermöglicht, als Grundkategorie des kirchlichen Lebens verfehlt, die es wiederzugewinnen gilt.
Prof. Dr. Klaus Unterburger
ist Inhaber des Lehrstuhls für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München und u. a. Mitglied der Schriftleitung der Münchener Theologischen Zeitschrift.