Der Beitrag untersucht Einheit und Einmütigkeit in der Erzählung des Turmbaus zu Babel (Gen 11) und in den Sammelberichten der Apostelgeschichte. Diesen Zeugnissen zufolge sind Uniformitätsbestrebungen nicht gottgewollt, Gottes Schöpfung entspricht vielmehr eine offene Vielfalt. Zerstreuung und Spannungen können unter diesem Blickwinkel als heilvolle Korrektur gegen Selbstabschottung und im Dienst der Ausbreitung des Evangeliums interpretiert werden. Die Geistkraft Gottes wirkt beides: Einmütigkeit und Identität in der Gemeinde sowie ihre Offenheit nach außen.
Mag.a Dr.in Barbara Lumesberger-Loisl
ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Österreichischen Katholischen Bibelwerk, Wien.