Der Beitrag fragt nach dem Ursprung der christlichen Taufpraxis. Dieser liegt in der Taufe des Johannes, die er den Umkehrenden als Zeichen der Bewahrung vor dem endzeitlichen (Feuer-)Gericht anbot. Während Jesus in seinem öffentlichen Wirken nicht als Täufer in Erscheinung trat, nahm die „nachpfingstliche“ Urkirche die Taufpraxis wieder auf und verstand sie nach der Darstellung der Apostelgeschichte im Kontext der erwarteten Ankunft des auferweckten Herrn zum Gericht. Beim Apostel Paulus und in der übrigen Briefliteratur des NT erscheint die Taufe dann vor allem als Eintreten in das Mit-und-In-Christus-Sein.
Univ.-Prof. Dr. Christoph Niemand
ist Professor für Neues Testament an der Katholischen Privat-Universität Linz
und derzeit Rektor.