Liturgische Bücher gehören zur Grundausstattung allen liturgischen Feierns. Dabei lassen sich sehr unterschiedliche Buchtypen identifizieren, die abhängig sind von den konkreten Gebrauchsbedingungen genauso wie von theologischen, ekklesiologischen und kulturellen Aspekten. Primäres Anliegen dieses Beitrags ist es, die komplexen Prozesse bei der Entstehung liturgischer Bücher in der Gegenwart in der katholischen Kirche schwerpunktmäßig im deutschen Sprachgebiet aufzuzeigen. Einige historische Vergleiche dienen dabei als Verstehenshintergrund.
Prof. Dr. Martin Klöckener
ist Berater der Konferenz Liturgie im deutschen Sprachgebiet und war bis zu seiner Emeritierung im Herbst 2022 Inhaber der zweisprachigen Professur und Direktor des Instituts für Liturgiewissenschaft an der Universität Freiburg (Schweiz).
Gabriele Eder-Cakl
Zwischenruf: Freiheit in liturgischen Büchern und Rubriken
»Alle hörten sie in ihrer Sprache reden« (vgl. Apg 2,7)
H|D 76 (2022) 209–210
Mag.a Gabriele Eder-Cakl
ist Leiterin des Bereichs Verkündigung und Kommunikation in der Diözese Linz.
Dominik Bodenstein
Die Herausforderungen bei der Erstellung des neuen Lektionars
Abstract: H|D 76 (2022) 197–208
Die Aktualisierung der Mess-Lektionare mit der revidierten Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift (EÜ 2016) ist eine komplexe Herausforderung, gilt es doch den Bibeltext an die von der Leseordnung vorgegebene Auswahl und für den Vortrag in der Liturgie anzupassen. Der Beitrag skizziert das institutionelle Procedere und zehn Aspekte der redaktionellen Bearbeitung des Bibeltextes für die Mess-Lektionare.
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Dipl.-Theol. Dominik Bodenstein, M. A.
ist Mitarbeiter in der Redaktion „Liturgische Bücher“ im Deutschen Liturgischen Institut in Trier.
Andreas Poschmann
Zur Gestaltung liturgischer Bücher
Abstract: H|D 76 (2022) 191–196
Bücher für die Feier der Liturgie müssen ihrer Verwendung gemäß gestaltet und ausgestattet sein. Was das bedeutet, wird hier an Beispielen aktueller liturgischer Bücher konkretisiert und erläutert. (Redaktion)
Dr. Andreas Poschmann
leitet im Deutschen Liturgischen Institut die Redaktion „Liturgische Bücher“.
Jens Brückner
Evangeliar oder E-vangeliar?
Liturgische Bücher zwischen Printausgabe und E-Book
Abstract: H|D 76 (2022) 182–190
Liturgische Bücher sind für die Liturgie essentiell. Im Laufe der Kirchengeschichte änderten sich immer wieder die Medien für die liturgischen Texte. Der Beitrag versucht Kriterien zu finden, ob und welche liturgische Bücher als E-Books oder Tablets in der Liturgie verwendet werden können.
Dr. Jens Brückner
promovierte 2017 in Tübingen im Fach Liturgiewissenschaft und ist zurzeit Vikar
in der Seelsorgeeinheit Neckar-Schozach in der Diözese Rottenburg-Stuttgart.
Artur Westwell
Vom libellus zum Missale
Tradition wird Buch
Abstract: H|D 76 (2022) 174–181
Dieser Beitrag behandelt die Entwicklung des Messbuches von der Spätantike bis zur Karolingerzeit im neunten Jahrhundert. Zunächst standen die Messformulare dem Priester in kleinen Büchlein zur Verfügung. Wir bezeichnen diese Büchlein gewöhnlich als libelli. Im Laufe der Jahrhunderte wurden die libelli gesammelt und geordnet, bis größere Bücher entstanden waren, die Vorläufer unseres heutigen Missale. Darüber hinaus macht der Artikel den entscheidenden Beitrag karolingischer Kleriker an diesem Prozess deutlich.
Dr. Arthur Westwell, Ph.D.
ist Mediävist mit Forschungsschwerpunkt karolingische Liturgie, derzeit mit einem DFGForschungsprojekt an der Theologsichen Fakultät der Universität Regensburg.
Andrew J. Irving
Mehr als ein Feierskript
Zur Materialität liturgischer Überlieferung
Abstract: H|D 76 (2022) 165–173
Der Beitrag konzentriert sich auf die materiellen Aspekte des liturgischen Buches, insbesonder auf seine materiellen Affordanzen – d. h. auf das, was die Materialien und das Design den Benutzer·innen ermöglichen. Der Autor argumentiert, dass ohne die materiellen und technischen Affordanzen des Kodexformat des liturgischen Buches die Liturgie, so wie wir sie heute kennen, nicht denkbar ist.
Dr. Andrew J. M. Irving
ist Assistant Professor für Religion and Cultural Heritage an der Rijksuniversiteit Groningen (NL). Seine Forschung konzentriert sich auf die materiellen Aspekte liturgischer Handschriften, mit einem besonderen Interesse an beneventanischen Handschriften aus Süditalien.