Wie kann Verkündigung, Gebet, gelingen, sodass Menschen sich tatsächlich als Angesprochene erfahren? Ein transmediales Experiment in der Pandemie als Anregung. (Redaktion)
Mag.a Martina Resch
ist Assistentin am Institut für Fundamentaltheologie und Dogmatik an der KU-Linz und betreibt im Rahmen des Projekts „Kundschafter*innen“ den Blog wundersucherin.at
Christian Bauer
Aufbruch in die Kirche 4.0
Von klerikaler Gemeinschaft zu synodaler Gesellschaft
Abstract: H|D 76 (2022) 22–33
Anhand einer kursorischen Geschichte des Internet lässt sich die Metapher Kirche 4.0 mit der jüngeren Pastoralgeschichte zusammenlesen. Mithilfe der doppelten Unterscheidung von Gemeinschaft und Gesellschaft sowie Klerikalismus und Synodalität ergibt sich eine komplexe idealtypische Vier-Felder-Matrix für die theologische Analyse der pastoralen Gegenwarts-konstellation: Kirche 1.0 als klerikal-geschlossene Gemeinschaft, Kirche 2.0 als klerikal-offene Gesellschaft, Kirche 3.0 als synodal-geschlossene Gemeinschaft, Kirche 4.0 als synodal-offene Gesellschaft.
Dr. Christian F. Bauer
ist seit 2012 Professor für Pastoraltheologie und Homiletik an der Universität Innsbruck und seit 2019 Vorsitzender der Arbeitgemeinschaft für Pastoraltheologie. Forschungsschwerpunkt: Diskurse, Praktiken und Spiritualitäten christlicher Zeitgenossenschaft.
Der Beitrag kommentiert kritisch Maßnahmen für gottesdienstliche Feiern unter Pandemiebedingungen, identifiziert neuralgische Punkte als Symptome mangelhafter Rezeption des vom Konzil angestoßenen Paradigmenwechsels in Liturgie und Ekklesiologie und plädiert dafür, den jetzt geschenkten Kairos für Veränderungen zu nützen. Dabei zeigen sich Herausforderungen, mögliche Ansatzpunkte und Schritte.
Mag. DDr. Ingrid Fischer
arbeitet als Programmleiterin bei den Wiener Theologischen Kursen, AKADEMIE am DOM. Seit 2014 ist die Liturgiewissenschaftlerin Mitglied in der Redaktion von Heiliger Dienst.
Diözesanbischof Manfred Scheuer
Spiritualität und Liturgie im Angesicht der Pandemie
Abstract: H|D 76 (2022) 2–11
In der Pandemie wird wie unter einem Brennglas augenscheinlich sichtbar, was sich schon länger abzeichnete; sie beschleunigt Entwicklungen wie ein Katalysator. Bischof Manfred Scheuer reflektiert in diesem Sinn wachsam Wahrnehmungen in der Pandemie auf künftige Herausforderungen hin. (Redaktion)
Bischof Dr. Manfred Scheuer
ist Diözesanbischof von Linz.
Frank Walz
Liturgia semper reformanda
Anleitung zum liturgischen Scheitern
Abstract: H|D 75 (2021) 319–327
Mit seinem Buch „Ist die Zeit der Liturgie vorbei?“ thematisierte André Aubry 1969 Herausforderungen, die sich heute noch deutlicher zeigen. Der Beitrag listet zunächst gescheiterte Projekte in der Umsetzung der Liturgiereform und als Scheitern interpretierbare Entwicklungen auf, um nach einer Relecture von Aubrys Überlegungen thesenhaft Entwicklungslinien für die Zukunft zu zeichnen – pointiert zusammengefasst mit „Zehn Geboten des liturgischen Scheiterns“.
Ass.-Prof. Dr. Frank Walz
Redaktionsmitglied von Heiliger Dienst, ist Liturgiewissenschaftler an der Kath.-Theol. Fakultät der Universität Salzburg und Diakon in der Erzdiözese Salzburg
Stephan Schmid-Keiser
Eine authentische Liturgie-Sprache entwickeln
Abstract: H|D 75 (2021) 331–338
Eine authentische Liturgie-Sprache entwickeln, verlangt nach neuer Sensibilität im Umgang mit der Sprache in den ortskirchlichen Feiergemeinschaften. Dies braucht eine spezifische Spracharbeit, die sich an der christlichen Lebenspraxis orientiert. Es gilt Anstöße aus der Messbuchrevision weiterzuentwickeln und Wesentliches aus der Tradition in heutiges Denken und Sprachempfinden zu integrieren. Der Beitrag diskutiert Beispiele von Tagesgebeten im interkonfessionellen Vergleich, variantenreiche Gebetsintentionen und Möglichkeiten inklusiver Sprache sowie die Realisierung der Texte im (Klang-)Raum des Gottesdienstes.
Dr. Stephan Schmid-Keiser
promovierter Liturgiewissenschaftler, war bis 2016 leitender Seelsorger von Pfarreien im Bistum Basel; 2016/2017 Redaktor der Schweizerischen Kirchenzeitung und ist seither nachberuflich publizistisch tätig.
Regina Laudage-Kleeberg
Bleiben, wenn's am schlimmsten ist?
Prinzipien für eine aussichtslose Situation in der Kirche
Abstract: H|D 75 (2021) 328–330
Ein Zwischenruf1 für alle, die an der Kirche in ihrer realexistierenden Form zu scheitern drohen. (Redaktion)
Regina Laudage-Kleeberg
lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Münster, arbeitet mit Begeisterung für das Bistum Essen und schreibt und spricht Texte, u. a. für Kirche im WDR.