Dieser Beitrag widmet sich dem Zusammenhang von Eucharistiefeier und Versöhnung unter Einbeziehung der spezifischen Aspekte, die das Hochgebet „Versöhnung“ dazu anbietet. Der Gedankengang umfasst folgende Punkte: das Verhältnis zwischen Buße, Versöhnung und Eucharistie neu denken und neu leben, alte Sackgassen in der Zuordnung von Buße, Beichte und Eucharistie überwinden, die Feier der Eucharistie als Angebot und Chance zur Transformation ergreifen, das Ritual der Eucharistie als Modell für Versöhnungspraxis erkennen, Versöhnung aus dem rituellen Laboratorium der Eucharistie zu den Lebensräumen des Alltags tragen und aus dem Alltag auch wieder zurück zur Eucharistie.
a. o. Prof. Dr. Peter Ebenbauer
leitet seit Oktober 2018 den Fachbereich Liturgiewissenschaft, Christliche Kunst und Hymnologie an der Kath.- Theol. Fakultät Graz und ist Lehrbeauftragter für Liturgie am Institut für Kirchenmusik und Orgel an der Grazer Kunstuniversität.
Ingrid Fischer
neu.anfagen
Impulse aus dem ReMembering-Church-Prozess
Abstract: H|D 75 (2021) 60–70
Der Beitrag skizziert das Modell einer existentiellen Lebensumkehr, die bei der Taufberufung ansetzt und von der ganzen Gemeinde – auch liturgisch – begleitet wird. Dabei zeigt sich trotz einzelner kritischer Rückfragen vor allem das große Potential dieses bei uns bislang nicht rezipierten Weges, der in den USA seit den 1980er-Jahren praktiziert wird.
Mag. DDr. Ingrid Fischer
arbeitet als Programmleiterin bei den Wiener Theologischen Kursen, AKADEMIE am DOM. Seit 2014 ist die Liturgiewissenschaftlerin Mitglied in der Redaktion von Heiliger Dienst.
Stephanie Buchmüller
Vergebung braucht Mut …
Workshopbericht zu einem innovativen Projekt
Abstract: H|D 75 (2021) 57–59
Im Zentrum des Workshops standen das Projekt „Vergebung braucht Mut“ einer psychotherapeutischen Gruppe, die die kirchliche Tradition der Umkehr mit neuen psychotherapeutischen Erkenntnissen verbindet, und die Chance, die dieses Format in unterschiedlichen kirchliche Bereichen mit sich bringt.
Mag. Stephanie Buchmüller MSc
studierte für das Lehramt Psychologie/Philosphie und kath. Religion und ist in Graz Projektassistentin am Institut für Liturgiewissenschaft, christliche Kunst und Hymnologie zur Vorbereitung eines Projektantrages „Schuld und Vergebung“. Parallel dazu ist sie Psychotherapeutin (Personzentrierte Psychotherapie).
Stefan Gugerel
„Die Krone ist uns vom Haupt gefallen
Weh uns, wir haben gesündigt“
Schuld und Versöhnung in Psalmen und Cantica
Abstract: H|D 75 (2021) 48–56
Der Artikel fragt nach der Schuld- und Versöhnungsthematik in den Psalmen und biblischen Cantica (psalmähnlichen Gesängen). Nach dem biblischen Befund wird die Frage der liturgischen Verwendung der traditionellen Bußpsalmen gestellt und anschließend der Gebrauch der Klagelieder in der Liturgie der Hohen Woche aufgegriffen. Ein Blick auf Buß- und Begräbnisliturgien und die dort verwendeten Psalmen und Cantica rundet die Bestandsaufnahme ab.
MMag. Stefan Gugerel
war Assistent für Liturgiewissenschaft an der Katholischen Universität Linz. Seit 2015 ist der Militärpfarrer auch Leiter des Instituts für Religion und Frieden der Katholischen Militärseelsorge in Österreich.
Ewald Volgger
Schuld und Versöhnung in Bußfeiern
Abstract: H|D 75 (2021) 39–47
Liturgie vertieft in der Vielfalt der Formen grundsätzlich die Christusbeziehung der Gläubigen und eröffnet so als geistliches Exerzitium Neuorientierung und Impulse zu Umkehr und Vergebung. In spezifischer Weise gilt dies für die sogenannten Bußfeiern, die als wirksame Vergebung der Sünden erfahren werden können. Der Beitrag zeigt die Bedeutung dieser Feiern und erschließt Grundgestalt und Einzelelemente.
Univ.-Prof. P. Dr. Ewald Volgger OT
ist Lehrstuhlinhaber am Institut für Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie an der Katholischen Universität Linz.
Reinhard Meßner
Die Quadragesima als Zeit der Umkehr und Versöhnung
Abstract: H|D 75 (2021) 24–38
Gottesdienst als Ritual will die Feiernden im Mitvollzug verwandeln: Die von Gott in Jesus Christus geschenkte Versöhnung soll sie existentiell prägen und formen. Das gilt insbesondere für die Liturgie in der vorösterlichen Vierzig-Tage-Zeit, die eine rituell gestützte Exerzitienzeit ist. Der Beitrag konkretisiert anhand von ausgewählten (lateinischen) Messtexten das Verhältnis von existentiellem Vollzug der Umkehr in der christlichen Alltagsexistenz und dem rituellen Gottesdienst.
Univ.-Prof. Dr. Reinhard Messner
ist Professor für Liturgiewissenschaft an der Kath.- Theol. Fakultät der Universität Innsbruck.
Marlis Gielen
„Das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden“
Zwischenmenschliche Versöhnungsbereitschaft als Kehrseite des Versöhnungsgeschehens zwischen Gott und Mensch in Christus (2Kor 5,11–21)
Abstract: H|D 75 (2021) 16–23
Abstract Als Reaktion auf einen ernsten Konflikt, der sich zwischen der Gemeinde in Korinth und ihm selbst entzündet hatte, reflektiert Paulus in 2Kor 5,11–21 das Fundament zwischenmenschlicher Versöhnung. Diese gründet im versöhnenden Handeln Gottes, dessen Versöhnungsangebot in Christus immer wieder neu anzunehmen ist, damit Versöhnung untereinander gelingen kann.
Univ.-Prof. Dr. Marlis Gielen
ist Professorin für Neutestamentliche Bibelwissenschaft an der Kath.-Theol. Fakultät der Universität Salzburg, Mitglied im Herausgeberkreis der Beiträge zur Wissenschaft des Alten und Neuen Testaments (Kohlhammer Verlag) und im Wissenschaftlichen Beirat der Theologischen Quartalsischrift.