Andrea Stuckenberg-Egbers / Barbara Trobej / Jonas Schwungfeld / Christina Hinterleitner
Zum Einstieg: drei Beispiele aus der Praxis
ANDREA STUCKENBERG - EGBERS, OSNABRÜCK
„Wir möchten, dass unser Kind getauft wird“
Taufe dreier Gemeinden einer Pfarre in zwei Stufen
Seit neun Jahren wird die Taufpastroal in drei Osnabrücker Gemeinden gemeinsam gestaltet: gemeinsame Vorbereitung und gemeinsame Tauffeiern über die Gemeindegrenzen hinweg.
Andrea Stuckenberg-Egbers
ist seit 2012 als Gemeindereferentin in St. Johann, Osnabrück, zuständig für:
Familienpastoral, Besuchsdienste, Sakramentenpastoral, Begleitung von Pastoralrat und Messdienern sowie Ansprechpartnerin für die Kindertagesstätten.
BARBARA TROBEJ / JONASSCHWUNGFELD, WIEN
„die messe“ – für junge Leute
Modernes Messekonzept eines Ehrenamtlichen-Teams
Über Gemeindegrenzen hinweg sammelt eine Gruppe von jungen Leuten Gleichgesinnte zur Feier der Messe jeden Sonntag am Abend um 19:00 Uhr in einer Wiener Großpfarre. Gefeiert wird so, dass sich auch Gäste wohlfühlen können.
Mag.a Barbara Trobej
arbeitet als Sozialarbeiterin in der Bewährungshilfe und ist Pastoralassistentin für
Kinder und Jugendliche, angestellt bei der JungenKirche Wien.
Jonas Schwungfeld
ist Schüler und Mitglied im Ehrenamtlichen-Team sowie in der Band des Projekts die messe“.
CHRISTINA HINTERLEITNER, St. LEONHARD/LW.
Evensong im Waldviertel
Ein regionales Projekt in der Diözese St. Pölten
Über die Grenzen von Pfarren hinweg gelingt es, junge Menschen für eine Gottesdienstform zu begeistern, die bei uns bislang wenig Tradition hatte. Den Zugang schafft das gemeinsame Singen im Chor. Musik als pastorale Chance!
Christina Hinterleitner
ist Pastoralassistentin im Pfarrverband Gars am Kamp, Niederösterreich.
Harald Buchinger
Das „Heilige Grab“
im Zusammenhang der Osterfeier
Beobachtungen und Thesen
Abstract: H|D 74 (2020) 69–80
Das „Heilige Grab“ und die damit verbundenen Riten, „Grablegung“ und Besuch am leeren Grab, scheinen bis heute ein Bedürfnis von Gläubigen anzusprechen. Woher aber kommt diese Tradition, wie sind diese Vollzüge im Kontext der
Osterliturgie insgesamt zu verorten und was ist gegebenenfalls für ihre Gestaltung zu beachten? (Redaktion)
Prof. Dr. Harald Buchinger
ist Professor für Liturgiewissenschaft an der Fakultät für Katholische Theologie
und Director des Centre for Advanced Studies „Beyond Canon_“ der Universität
Regensburg sowie Direktor des Institutum Liturgicum Ratisbonense.
Walter Kirchschläger
Liturgie als Echoraum für das Leben von Kirche
Eine (bibel)theologische Skizze
Abstract: H|D 74 (2020) 57–68
In ihrer sakramentalen Gestalt ist Liturgie der herausragende Echoraum für Kirche: Im Feiern insbesondere von Taufe und Herrenmahl wird in Wort und Gestus die Heilsbedeutung von Kirche erkennbar und nachvollziehbar. An der Klarheit und Eindeutigkeit dieses Echoraums ist zugleich die Glaubwürdigkeit von Kirche zu messen. Es muss daher alles daran gesetzt werden, dass Taufe und Herrenmahl als Mitte des Lebens der Kirche am Ort mit entsprechendem Tiefgang gefeiert werden (können). In diesem Zusammenhang legt es sich nahe, in einer neuen Kirchenzeit auch eine inhaltliche Auffächerung und eine Erweiterung der sakramentalen Zeichen über deren traditionelle Siebenzahl hinaus ins Auge zu fassen.
Prof. Dr. Walter Kirchschläger
ist emeritierter Professor für Neues Testament. Nach Tätigkeit als Bischofssekretär
bei Kardinal König (1970–1973), Promotion und Habilitation in Wien (1972 und
1981) und Engagement in der Theologischen Erwachsenenbildung lehrte er von 1982 bis 2012 an der Kath.-Theol. Fakultät in Luzern.
Gunda Brüske
„Gang in das Magnetfeld des Positiven“
Gottesdienst neu kontextualisieren
Abstract: H|D 74 (2020) 48–56
Mit Hilfe der Metapher eines Magnetfeld des Positiven zeigt der Beitrag
den theologischen Ort der Liturgie in Prozessen von Kirchenerneuerung
auf. Das Magnetfeld wird neutestamentlich von der Botschaft der
anbrechenden Gottesherrschaft her eingeführt, dann im Hinblick auf
das letzte Mahl Jesu, Tod und Auferstehung österlich „abgesichert", was
zum liturgischen Magnetfeld überleitet, das mit Wortverkündigung und
Eucharistie/Sakramenten etc. den österlichen Schritt vom Tod zum Leben
im Realgedächtnis vollzieht. In diese Dynamik gestellt zu sein, ist Sendung.
Der Ort der Liturgie in der Missio Dei wird mit der Liturgiekonstitution
Sacrosanctum Concilium und dem Missionsdekret Ad gentes theologisch
beschrieben, Kirchenbilder füllen das inhaltlich auf. Das ekklesiogenetische
Potential der Liturgie ist geistlicher Art und damit Dynamis für
Kirchenentwicklung.
Dr. Gunda Brüske ist Co-Leiterin des Liturgischen Instituts für die deutschsprachige Schweiz in Freiburg i. Uechtland und Referentin für liturgische Bildungsarbeit.
Stefan Kopp
Zwischen Ausverkauf und
Treue zum Auftrag
Liturgie unter veränderten pastoralen Bedingungen
Abstract: H|D 74 (2020) 20–28
Strukturelle Veränderungen in der Seelsorge brauchen ein solides
ekklesiologisches und liturgietheologisches Fundament. Bedauerlicherweise
werden die Pastoralkonzepte deutscher und österreichischer Diözesen
diesem Anspruch vielfach nicht gerecht. Ein Dokument aus der Erzdiözese
Wien könnte aber als Vorbild für die Weiterentwicklung solcher Konzepte
dienen.
Prof. Dr. Stefan Kopp
ist Ordinarius für Liturgiewissenschaft und Sprecher des Graduiertenkollegs
„Kirche-Sein in Zeiten der Veränderung“ an der Theologischen Fakultät Paderborn.
Reinhard Meßner
Liturgische Ekklesiologie
Kleine Skizze einer ekklesiologischen Utopie
Abstract: HlD 74 (2020) 29–47
Die römisch-katholische Kirche wurde seit der Neuzeit als weltumspannende Institution, seit Mitte des 20. Jahrhunderts schließlich als Dieinstleisungsorgansiation wahrgenommen, gelebt und auch theologisch reflektiert. Dem gegenüber setzt die hier vorgeschlagene „liturgische Ekklesiologie“ bei der Manifestation von Kirche in der sonntäglichen Eucharistieversammlung an.
Univ.-Prof. Dr. Reinhard Meßner ist Professor für Liturgiewissenschaft an der Kath.-Theol. Fakultät der
Universität Innsbruck.
Die Heilige Schrift wird im Gottesdienst nicht nur in den Lesungen verkündet. Sie prägt auch das Beten und in besonderer Weise das Singen. Wie dies die Feiernden tief mit der Heilsgeschichte verbindet, zeigt das Beispiel eines Weihnachtsliedes. (Redaktion)
Univ.-Prof. Dr. Alexander Zerfaß
ist Professor für Liturgiewissenschaft und Sakra-
mententheologie an der Kath.-Theol. Fakultät der Universität Salzburg, Sprecher der AG Katholischer Liturgiewissenschaftler/innen sowie Mitglied in
zahlreichen Kommissionen und wissenschaftlichen Vereinigungen.