Alternative Rituale und Freie Ritualbegleitung in Österreich
Abstract HlD 69 (2015) 243–250
Seit einigen Jahrzehnten bieten Einzelpersonen, Vereine und Firmen die Begleitung und Durchführung individueller Rituale an. Diese sogenannte Freie Ritualbegleitung hat nicht zuletzt Auswirkungen auf Wahrnehmung, Planung und Durchführung kirchlichen Ritualhandelns. Hier soll ein erster Einblick in aktuelle Angebote und ihre Konsequenzen gegeben werden.
Mag.a Teresa Schweighofer, von 2012–2015 Assistentin am Institut für Praktische Theologie der Katholisch-Theologischen Fakultät in Wien, ist seit September 2015 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Praktische Theologie der Katholisch-Theologischen Fakultät in Tübingen. In ihrer Dissertation befasst sie sich mit dem Selbstverständnis und dem Handeln Freier Ritualbegleiter/innen in Österreich.
Rainer Buland, Salzburg
Gottes-Spiel-Dienst
Ritual und Spiel in liturgischen Feiern, eine Bereicherung
Abstract HlD 69 (2015) 251–258
„Liturgie als Spiel“ überschrieb Romano Guardini eine seiner Annäherung an das Wesen gottesdienstlicher Feiern im Sammelbändchen „Vom Geist der Liturgie“ (1918). Wie nimmt ein Spielforscher aus seiner Perspektive dies wahr? Welche Erkenntnisse der Spielforschung können für das gottesdienstliche Feiern fruchtbar gemacht werden und welche Impulse können von ihr ausgehen? (Redaktion).
Ass.-Prof. Dr. Rainer Buland, ist Leiter des Instituts für Spielforschung an der Universität „Mozarteum“ sowie Leiter der Mozarteum KinderUNI.
Anna Morena Baldacci, Turin
Ritueller Charakter und Schönheit
Die ‚liturgische Partitur‘ zwischen Stille und Worten, Kreativität und Form
Abstract HlD 69 (2015) 259–268
In der Feier der Liturgie hallt Gottes Wort überall wider: in Gesten, Gebeten, Gesängen, den architektonischen Formen, in rituellen Gegenständen und Bildern, in Personen. Die gesamte Liturgie ist sozusagen durchdrungen von diesem angerufenen, ausgesprochenen oder nur still wachgerufenen Wort. Gott macht den Anfang: In der Liturgie „spricht nämlich Gott zu seinem Volk“ (Sacrosanctum Concilium 33), und er gibt uns Worte in der Vielstimmigkeit der Sprachen, von denen die Liturgie lebt und in denen sie sich ausdrückt. Die Ars celebrandi besteht daher in der Kunst der Komposition von Worten und Stille, Gesten und Gesängen, Gegenständen und Gebeten, durch die Gottes Handeln sich einprägt und dem Handeln von Männern und Frauen Form gibt. Übertragung aus dem Italienischen: Maike Bittmann / Rudolf Pacik
Dott.ssa Anna Morena Baldacci ist Dozentin für Liturgie an der Theologischen Fakultät, Sektion Turin, der Università Pontificia Salesiana.
Christoph Freilinger, Linz
Zur rituellen Praxis heutiger Gottesdienste
Abstract HlD 69 (2015) 259–268
Die rituellen Vollzüge gottesdienstlicher Feiern sind für viele Menchen heute nicht mehr nachvollziehbar. Wie reagieren Verantwortliche bei gottesdienstlichen Feiern darauf? Der Beitrag skizziert Beobachtungen und stellt Ansätze für eine gelingende Praxis zur Diskussion. (Redaktion).
Dr. Christoph Freilinger ist wissenschaft licher Mitarbeiter im Österreichischen Liturgischen Institut und in der Schriftleitung der Zeitschrift „Heiliger Dienst“.
Franz Gmainer-Pranzl, Salzburg
Gottesdienst zwischen religiöser Verortung und gesellschaftlicher Öffentlichkeit
Fundamentaltheologische Refl exion einer Herausforderung des christlich-islamischen Dialogs
Abstract HlD 70 (2016) 3–12
Es gibt keine einfache und allgemein gültige Antwort auf die Frage nach den Möglichkeiten gemeinsamer gottesdienstlicher Feiern zwischen Christen und Muslimen. Der vorliegende Beitrag verortet die sich in der Praxis stellenden Herausforderungen im Kontext gegenwärtiger gesellschaft licher Bedingungen und zeigt auf, was es bedeutet, „den Glauben an das Evangelium Jesu Christi ‚in der Welt dieser Zeit‘ zu verantworten“. Ausgehend davon werden Möglichkeiten interreligiöser Feierpraxis kritisch beurteilt und Kriterien zur Orientierung an die Hand gegeben. (Redaktion).
Univ.-Prof. DDr. Franz Gmainer-Pranzl ist Leiter des Zentrums "Theologie Interkulturell und Studium der Religionen". Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Interkulturalität sowie Religion und Gesellschaft.
Susanne Heine, Wien
Über die Balance zw ischen Nähe und Distanz Eine kritische Recherche aus evangelischer Perspektive
Abstract HlD 70 (2016) 13–22
Was sagen offi zielle Dokumente der (Evangelischen) Kirchen zu gemeinsamen Gebetsfeiern von Christen und Muslimen? Durchgängig wird diff erenziert zwischen interreligiösen und multireligiösen Gebetsbegegnungen, wobei letztere den „Intimraum“ der jeweiligen Religion eher zu wahren vermögen. Im Beitrag wird deutlich, dass nicht das Gottesbild, sondern vielmehr das Gottesverständnis bei Christen und Muslimen unterschiedlich ist. Das soll beachtet werden. (Redaktion).
Univ.-Prof. Dr. Susanne Heine ist emeritierte Ordinaria für Praktische Th eologie und Religionspsychologie an der Evangelisch-Th eologischen Fakultät der Universität Wien. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehört seit vielen Jahren der christlich-muslimische Dialog.
Khalid Dafir
Islamische Gott esdienste am Beispiel von „Gebet“ und religiösen Festen Interreligiöse Gedanken abseits von Diskursmanipulati on und Verstellung
Abstract HlD 70 (2016) 23–32
Selbst von zwischenmenschlicher Liebe getragen bleibt interreligiöse Begegnung eine Herausforderung. Sie kann gelingen, wenn der Blick auf das Konstitutive und Wesentliche, das verbindet, gerichtet wird statt auf Fakultatives, das trennt. Der Beitrag erschließt ein islamisches Verständnis des (rituellen) Gebets im Dienst gelebter Nächstenliebe und reflektiert Faktoren für Gelingen oder Misslingen interreligiöser Begegnungen. (Redaktion).
Prof. MMag. Khalid Dafir B.A. ist Professor an der Islamischen Religionspädagogischen Akademie Wien und Leiter der Weiterbildung von islamischen Religionslehrkräft en in Österreich.