Zahlreiche Spielfilme präsentieren immer wieder im Rahmen ihrer Erzählungen liturgische Handlungen, die für die dramaturgische Struktur unterschiedliche Bedeutungen haben. Solche religiösen Rituale werden vor allem vom Priester als dem eigentlichen Experten gottesdienstlicher Feiern ausgeübt. Vorliegender Beitrag möchte einen Überblick über die liturgische Rolle des (katholischen) Priesters im Spielfilm geben und dabei vor allem die Frage nach der Bedeutung liturgischer Szenen im Rahmen filmischer Erzählungen klären. Zunächst kommen im ersten Kapitel grundlegende Überlegungen zum Priesterberuf aus soziologischer und theologischer Perspektive zur Sprache. Das zweite Kapitel skizziert die Gründe, warum sich Filme so häufig mit Priesterfiguren auseinandersetzen. Im dritten Kapitel werden Spielfilme, in denen Priester und rituelle Handlungen zu sehen sind, anhand von drei Kategorien vorgestellt. Schließlich fasst das vierte Kapitel die zentralen Ergebnisse zusammen.
Dr. theol. habil. Dipl.-Soz. Thomas Bohrmann ist Univ.-Prof. für Katholische Theologie mit dem Schwerpunkt Angewandte Ethik an der Universität der Bundeswehr München. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören u. a. Sozialethik, Medien- und Filmethik, Religionssoziologie.
Martin Sindelar
Liturgie im Format 9x16
Abstract HlD 70 (2016) 195–203
Gottesdienstübertragungen gehören mittlerweile selbstverständlich zum Fernsehprogramm, sei es die Sonntagsmesse auf ORF und ZDF oder beispielsweise die Übertragung der Heiligsprechung von Mutter Teresa. Der Beitrag beleuchtet die Wechselwirkungen zwischen Liturgie und Medien, die sowohl die Wahrnehmung am Bildschirm als auch die Feierpraxis einer konkreten Gemeinde verändern.
Mag. Martin Sindelar ist seit 2003 kirchlicher Referent für Gottesdienstübertragungen in Fernsehen und Radio und vertritt das Thema Fernsehübertragungen in der Österreichischen Liturgischen Kommission. In Kombination mit seinen Aufgaben als Leiter des Liturgiereferates und langjähriger Zeremoniär in der Erzdiözese Wien zeichnet er mitverantwortlich für die Konzeption und die mediale Umsetzung kirchlicher Großereignisse.
Thomas Bogensberger
„Der Blick durch die Kameras auf das ‚Gottesdienst- Geschehen‘ ist wie ein Blick durch ein Vergrößerungsglas“ Ein Schreibgespräch
Abstract HlD 70 (2016) 204–210
Wer sind die Zuseher/innen von Fernsehgottesdiensten? Welche Veränderungen lassen sich bei „Fernsehgottesdiensten“ im Lauf der vergangenen Jahre festmachen? Wie kommt eine gute Produktion zustande und welche Nachwirkungen haben Fernsehübertragungen auf die Gemeinde, die zur Feier in einem Kirchenraum versammelt ist? In einem Schreibgespräch gibt Thomas Bogensberger, der zuständige Sendungsverantwortliche im ORF, Einblick in das Format „Fernsehgottesdienst“. (Redaktion).
Thomas Bogensberger ist Regisseur und Sendungsverantwortlicher für die Gottesdienstübertragungen im ORF-Fernsehen.
Frank Walz
Vor-bildlich und ton-angebend Ein Blick in die liturgische Lehrfilm-Szene
Abstract HlD 70 (2016) 225–234
Bilder, zumal bewegte Bilder, wirken in den verschiedensten Bereichen des (alltäglichen) Lebens auf uns ein und prägen uns. Längst wird ihre Kraft auch in pädagogischen Bereichen zur Vermittlung von Lehr- bzw. Lerninhalten genutzt – auch in der kirchlichen Bildungsarbeit. Der Beitrag gibt einen Überblick, in welchen Formaten und auf welche Weise „Liturgie“ im Medium Film kommuniziert wird. (Redaktion).
Ass.-Prof. Dr. Frank Walz ist Liturgiewissenschaftler an der Universität Salzburg und Redaktionsmitglied von „Heiliger Dienst“. Er ist Logotherapeut und engagiert sich als Ständiger Diakon in der Diözesan- und Pfarrpastoral. Seine besonderen Interessensschwerpunkte sind Liturgische Bildungsarbeit und Wissenschaftstransfer.
Kurt Kardinal Koch
Priesterlicher Dienst am Wort und an der Eucharistie (II)
Abstract HlD 70 (2016) 242–256
Den doppelten und doch einen Auft rag des Priesters, seinen Dienst am Wort Gottes und an der Eucharistie, stellte Kardinal Koch in seinen Vor- trägen beim Priestertag der Erzdiözese Salzburg am 23. März 2016 in den Mittelpunkt.1 Teil I: Der Dienst am Wort erschien in Heft 2 dieses Jahrgangs, 87–98.
Kurt Kardinal Koch, Prof. Dr. theol. Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, emeritierter Bischof von Basel.
Franz Pfeffer
„Nur darum bitt e ich: ... Denkt an mich am Altare Gott es“
Die Totenvesper – eine Chance für Tagzeitenliturgie und Trauerpastoral
Abstract HlD 70 (2016) 257–272
Die Tradition der Totenvesper geht zurück bis in die Frühzeit der Kirche. Psalmen und Cantica mit ihren Antiphonen können der Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen Ausdruck geben und zugleich die christliche Hoff nung auf das Leben bei Gott anklingen lassen. Der Beitrag erschließt in dieser Hinsicht die intertextuellen Bezüge der Psalmodie in aktuellen Ordnungen. Ausgangspunkt ist die – seit 2004 wieder geübte – Praxis der Totenvesper in der Pfarrei Landshut – St. Wolfgang. (Redaktion)
Pfarrvikar Franz Pfeffer war Kaplan in Landshut – St. Wolfgang und ist seit 1.9.2016 Pfarrvikar in der Pfarreiengemeinschaft Riekofen-Schönach. Er arbeitet an einer Dissertation zum Fest „Darstellung des Herrn im lateinischen Westen“.
Thomas Kroll
Filme in der Liturgie Erfahrungen, Praxisbeispiele, Reflexionen
Abstract HlD 70 (2016) 211–224
Filme nehmen die Betrachter/innen nicht selten ganzheitlich hinein in Geschichten, Situationen und Handlungen. Sie verdichten das Leben und konfrontieren mit existenziellen Fragen. In dieser Hinsicht gibt es – wenigstens theoretisch – eine nicht unwesentliche Schnittmenge mit der Liturgie. Der Beitrag zeigt auf, wie Film-Andachten und der Einsatz von Filmen im Gottesdienst Brücken bauen können zwischen Liturgie und Alltag. Die vorgestellten Beispiele vermitteln einen Eindruck davon, dass durch Film-Gottesdienste auch Menschen jenseits der traditionellen Milieus angesprochen werden können. (Redaktion).
Dr. Thomas Kroll lebt in Berlin und leitet das Referat „Verkündigung / Missionarische Pastoral“ in der Pastoralen Dienststelle des Erzbistums Hamburg. Der promovierte Pastoraltheologe ist ausgewiesener Experte im Dialogfeld „Film und Theologie“.