Von der Gravitation der Frömmigkeit und der Dynamik der Liturgie
Abstract H|D 78 (2024) 108–114
Die Entfaltung von Feiern im Rhythmus der Zeit gestaltet Gottesdienst passend zu Zeit und Ort biblischer Narrative; die Aufmerksamkeit richtet sich neben den Stätten und Rollen auch auf Elemente materieller Reprä-sentation. Auch über die Liturgie hinaus ist die mit dieser Dramatisierung einhergehende Partikularisierung und Materialisierung der Frömmigkeit als deren quasi natürliche Schwerkraft zu beobachten; sie verleiht unter anderem Krippe, Grab und Palmen Popularität. Theologische Zusammenhänge und Tiefendimensionen des Rituals sowie die trans-formierende Dynamik der Liturgie bedürfen dagegen der Erschließung.
Prof. Dr. Harald Buchinger
ist Professor für Liturgiewissenschaft an der Fakultät für Katholische Theologie und Director des Centre for Advanced Studies „Beyond Canon_“ der Universität Regensburg sowie Direktor des Institutum Liturgicum Ratisbonense.
Gabriele Eder-Cakl / Christoph Freilinger
Zwischen Lebenswelt und Andersort
Liturgie und Pastoral im Gespräch
Abstract H|D 78 (2024) 103–107
Wenn es um gelungene und angemessene liturgische Feiern geht, zeigen sich im Gespräch zwischen Engagierten in der Pastoral und Liturgiewissenschaftler·innen nicht selten unterschiedliche Perspektiven und Erwartungen.
Mag.a Gabriele Eder-Cakl
ist ist Direktorin des Österreichischen Pastoralinstitutes.
Dr. Christoph Freilinger
ist Leiter im Österreichi-schen Liturgischen Institut und Schriftleiter der Zeitschrift Heiliger Dienst.
Elisabeth Birnbaum
Was uns Nehemia 8 zu denken gibt
Abstract H|D 78 (2024) 98–102
Der Beitrag befragt den für Schriftverkündigung und Auslegung para-digmatischen Text Neh 8 auf das Potenzial gelingender Bibelvermittlung hin.
Dr.in Elisabeth Birnbaum
Mitglied in der Redaktion von Heiliger Dienst, ist promovierte Alttesta-mentlerin und leitet das Österreichische Katholische Bibelwerk in Wien.
Sascha Heinze / Alfred Jokesch
Im Gespräch: Worte, die das Leben atmen
Warum formulieren Gemeinden liturgische Texte um? Ein Gedankenaustausch
Abstract H|D 78 (2024) 92–97
Das „Haus der Stille“ ist ein geistliches Zentrum nahe bei Graz. Es wurde vor 45 Jahren im franziskanischen Geist gegründet. Eine lebensnahe Liturgie mit spiritueller Tiefe und zeitgemäßem Liedgut gehört von Anfang an zu seiner Identität.
P. Mag. Sascha Heinze
ist Pallottiner und war von 2017 bis Juni 2024 als Seelsorger, Priester und Mitglied des Leitungsteams im „Haus der Stille“ tätig.
Mag. Alfred Jokesch
ist Priester in Graz, tätig als Seelsorger in der Lebenswelt Kainbach für Menschen mit intellektueller, psychischer oder mehrfacher Beeinträchtigung, Sportseelsorger und Mitarbeiter bei der Kirchenzeitung „Sonntagsblatt“.
Hans-Jürgen Feuler
Anpassungsmöglichkeiten liturgischer Elemente
Ein exemplarischer Streifzug durch die neuzeitliche Liturgiegeschichte
Abstract H|D 78 (2024) 80–91
Die Liturgiekonstitution ermöglicht grundsätzlich die Anpassung der Liturgie an kulturelle und zeitliche Bedingungen (vgl. SC 37–40). Die zuständigen vatikanischen Behörden schienen dies in der Vergangenheit recht restriktiv gehandhabt zu haben. Der Beitrag dokumentiert Festlegungen und Veränderungen in der Neuzeit und zeigt, dass es doch auch schon immer wieder gewisse Anpassungen an die Erfordernisse der Zeit gab – allerdings mit geringerem Spielraum bei Form und Materie der Sakramente.
Univ.-Prof. Dr. Hans-Jürgen Feulner
ist Leiter des Fachbereichs Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien.
Andreas Redtenbacher
Was bleibt von der Volksliturgie?
Zur Anschlussfähigkeit von Pius Parsch
Abstract H|D 78 (2024) 74–79
Der Beitrag fragt 70 Jahre nach Pius Parsch, ob seine Ansätze und Methoden der Volksliturgischen Bewegung auch in den tiefgreifenden Transformationsprozessen der Postmoderne Relevanz haben.
Univ.-Prof. Dr. Andreas Redtenbacher CanReg.
ist Direktor des Pius-Parsch-Instituts, Inhaber des Lehrstuhls für Liturgiewissenschaft an der Vinzenz Pallotti University in Vallendar und Mitglied im Redaktionsteam von Heiliger Dienst.
Gunda Brüske
Wenn Christus wirklich in uns lebt …
Eine geistliche Ermutigung in sieben Schritten
Abstract H|D 78 (2024) 62–70
Die Taufe ist die Vor-Gabe, die sich im christlichen Leben persönlich ebenso wie in der Gemeinschaft der Getauften entfalten soll. Unter dem Aspekt des „Christus in uns“ entfaltet der Beitrag diese Wirklichkeit ausgehend von der paulinischen Tauftheologie zunächst anthropologisch, um dann über die Sammlung auf die Liturgie als gemeinschaftliche Form von Kontemplation zu stossen. Als Schritt zum Leben in der Gegenwart Gottes und zur liturgischen Sammlung wird eine Form des alltäglichen Segens angeboten. Doch auch die Liturgie vollzieht den Schritt zur Sammlung z. B. im Eröffnungsteil einer Wort-Gottes-Feier. Der letzte Schritt führt über das benediktinische Leitwort „dem Gottesdienst soll nichts vorgezogen werden“ den Christusbezug der Taufe, das Leben in der Gegenwart Gottes und die Liturgie noch einmal zusammen.
Dr. Gunda Brüske
ist Leiterin des Liturgischen Instituts für die deutschsprachige Schweiz in Fribourg und Erwachsenenbildnerin.