Von der liturgischen (Un-)Möglichkeit, Transzendenz zu inszenieren
Abstract: H|D 78 (2024) 185–195
Der Beitrag setzt mit der kritischen Frage ein, ob die Praxis evangelischer Gottesdienste nicht vielfach Transzendenzerfahrungen geradezu verhindert. In Gottesdiensten kann es freilich, wie vor allem aufgrund biblischer Erzählungen gezeigt wird, nicht um die Inszenierung von Transzendenz, sondern um eine Feier in der Haltung der Transzendenz-Erwartung gehen. Diese Bestimmung konkretisiert der Beitrag, indem auf die Gesamtdramaturgie der Feier, die Stille als Element und Dimension der Liturgie, auf Wort und Sakrament und auf die Gottes-Leidenschaft des liturgischen Handelns verwiesen wird.
Prof. Dr. Alexander Deeg
lehrt seit 2011 Praktische Theologie an der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig und leitet das Liturgiewissenschaftliche Institut der VELKD.
Moritz Huber
Zwischenruf: Für ein Zusammenspiel im Resonanzraum des Vertrauens
Unverfügbarkeit und Liturgie
H|D 78 (2024) 181–184
Moritz Huber
1995 in Bayern geboren. Nach der Ausbildung und Arbeit als Bierbrauer lebte
er von 2019 – 2024 im Orden der Kapuziner. Er studiert an der Paris-Lodron-Universität Salzburg katholische Fachtheologie.
Michaela Puzicha
Ehrfurcht und Schweigen
Kriterien der ‚Gottfähigkeit‘ in der benediktinischen
Stundenliturgie
Abstract H|D 78 (2024) 175–180
Liturgie ist Dasein vor Gott. Wie aber begegnet der Mensch dem gegenwärtigen und doch verborgenen Gott? Der Beitrag vermittelt Antworten nach der Regel des heiligen Benedikt: im Lobpreis, durch bestimmte innere Haltungen und durch Gesten der Ehrfurcht.
Dr. Michaela Puzicha OSB
ist Benediktinerin der Abtei Varensell. Sie war von 2000–2022 Leiterin des Instituts für Benediktinische Studien in Salzburg und ist Expertin für die Regula Benedicti.
Werner Urbanz
Wirksame Gegenwart und geheimnisvolle Unfassbarkeit
Abstract H|D 78 (2024) 170–174
Erfahrungen von Nähe und Distanz Gottes zu Welt und Menschen werden in den atl. Texten der Weisheitsliteratur, besonders jenen der Frau Weisheit /der Weisheitsgestalt (Spr 8; Ijob 28; Sir 24; Weish 9) facettenreich ausgelotet.
Dr. Werner Urbanz
lehrt Biblische Theologie an der PPH der Diözese Linz und ist Redaktionsmitglied von Heiliger Dienst.
Franz Hubmann
„… die Himmel der Himmel fassen dich nicht“ (1 Kön 8,21)
Abstract H|D 78 (2024) 162–169
Auch in der für heutige Ohren mitunter befremdlich menschlichen Rede über Gott im Alten Testament drückt sich letztlich Transzendenzerfahrung der Menschen aus. Mit dem Durchsetzen des Monotheismus wird in der biblischen Rede von Gott der Abstand des jenseitigen Gottes größer. Der Beitrag vermittelt ausgewählte Sprachbilder, mittels derer die Gottferne überbrückt wird: sein Name, die Wirkkraft seines Wortes, Engel als Gottes Boten und Gottes Stimme.
Dr. Franz Hubmann
ist emeritierter Professor der alttestamentlichen Bibelwissenschaften an der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz.
Erhard Lesacher
Gotteswort in Menschenwort
Abstract H|D 78 (2024) 154–161
Das Geschichtshandeln Gottes ist das eigentliche „Wort Gottes“. Die besondere Inspiration der biblischen Schriften ergibt sich aus der Bedeutung der Ereignisse, die sie bezeugen. Weltsicht und Sprache der Schreibenden sind zeitbedingt. Entscheidend ist, dass sie in diesem „beschränkten“ Rahmen die Heilswahrheit – Gott ist mit uns – „sicher, getreu und ohne Irrtum“ bezeugen.
Prof. Mag. Erhard Lesacher
leitet seit 2000 die THEOLOGISCHEN KURSE (Wiener theologische Kurse & Institut Fernkurs für theologische Bildung). Theologischer Schwerpunkt ist die systematische Theologie.
Christoph Freilinger
Gottvoll und dem Leben nah
Versuch einer Einordnung
Abstract H|D 78 (2024) 142–146
Gottesdienstliches Feiern muss andocken an aktuellen kulturellen Mustern und zugleich das Andere der Heiligkeit Gottes ins Spiel bringen.
Dr. Christoph Freilinger
ist Leiter im Österreichi-schen Liturgischen Institut und Schriftleiter der Zeitschrift Heiliger Dienst.