Transitwege – oder wie kann Liturgie zur Heimat werden?
Über Stil und Geschmack in der Liturgie
Abstract: HlD 71 (2017) 28–41
Die Frage, wie Liturgie Heimat werden kann, impliziert, dass sie es nicht mehr oder noch nicht ist. Dazwischen liegt ein Weg. Am Beispiel von Menschen mit Migrationshintergrund wird die Bedeutung von Gastfreundschaft, Sprache und Gesang für eine Beheimatung in der Liturgie aufgezeigt. Theologisch führt der Weg ins gefeierte Geheimnis des Glaubens. Das himmlische Jerusalem erscheint als Heimat aller unabhängig von ihrer Herkunft. Der Transitweg wird zum Transitus, wenn Mitfeiernde diesen Weg mitgehen.
Dr. Gunda Brüske ist Co-Leiterin des Liturgischen Instituts der deutschsprachigen Schweiz in Freiburg und hat an der dortigen Universität einen Lehrauftrag für Liturgiewissenschaft.
Benedikt Kranemann
Vielfalt der Formen als Chance zur Beheimatung
Liturgien im Kontext pluraler Gesellschaft
Abstract: HlD 71 (2017) 57–69
Nach Jahrzehnten einer gewissen Gottesdienst-Monokultur wächst angesichts der komplexen Pluralität an Lebenskulturen die Sensibilität für den Wert einer Vielfalt gottesdienstlicher Formen. Der Beitrag skizziert die Veränderungen in Gesellschaft und Kirche, beschreibt das liturgische „Feld“ heute und plädiert dafür, Menschen ohne kirchliche Bindung durch neue rituelle Formen Beheimatung anzubieten. (Redaktion)
Univ.-Prof. Dr. Benedikt Kranemann ist Professor für Liturgiewissenschaft an der Universität Erfurt und Leiter des Theologischen Forschungskollegs der Universität Erfurt, Sprecher des Universitären Schwerpunkts Religion der Universität Erfurt und langjähriger Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Liturgiewissenschaftler/-innen.
Maria Weiland
Das Unfassbare berühren
Materie und Materialität in der Liturgie
Abstract: HlD 71 (2017) 81–89
Im Rahmen der Liturgie wird die Materie der Welt als Gottes gute, aber auch gefährdete und verletzte Schöpfung gedeutet, die Anteil an der freiheitlichen Heils- und Offenbarungsgeschichte zwischen Gott und Mensch hat. Die Materialität der Liturgie ist vor dem Horizont der Botschaft vom auferstandenen Gekreuzigten in ihrer theologischen Bedeutung zu erschließen.
Dr. Maria Weiland
promovierte in Systematischer Theologie und arbeitet derzeit als Pastoralreferentin in der Cityseelsorge des Bistums Augsburg.
Jörg Müller
"Das Leben neu geschaffen"
Das Ineinander von Schöpfung und Erlösung im Eucharistischen Hochgebet
Abstract: HlD 71 (2017) 90–99
Schöpfungstheologische Motive haben im Nachgang des Zweiten Vatikanischen Konzils und seiner Liturgiereform wieder Eingang in das Eucharistische Hochgebet gefunden. Im Beitrag wird aufgezeigt, wie unterschiedlich das Schöpfungsmotiv entfaltet wird, und welche theologische Verhältnisbestimmung von Schöpfung und Erlösung sich aus dem liturgischen Befund ableiten lässt.
Dipl-Theol. Jörg Müller
ist wissenschaftlicher Assistent an der Professur für Liturgiewissenschaft an der Universität Luzern sowie Mitherausgeber und Mitautor des „Luzerner Biblisch-Liturgischen Kommentars“.
Liborius Lumma
Überhöhung, Wandlung, Ökologie
Die Schöpfung in der katholischen Sonntagsliturgie
Abstract: HlD 71 (2017) 100–105
Biblische und liturgische Texte sind nicht vor dem Hintergrund aktueller ökologischer Fragen entstanden. Adressaten biblischer Verkündigung und liturgischer Rituale sind immer Menschen in ihren Erfahrungswelten. Dennoch eröffnet die Liturgie eine sensible Perspektive auf einen dem Willen des Schöpfers gemäßen Umgang mit der nichtmenschlichen Schöpfung.
PD Dr. Liborius Olaf Lumma
ist Universitätsassistent am Institut für Bibelwissenschaften und Historische Theologie – Fachbereich Liturgiewissenschaft – und Mitglied der Redaktion von „Heiliger Dienst“.
Ioan Moga
Die "kosmische Liturgie" in Zeiten der Umweltkrise
Momente ökologischen Bewusstseins in der orthodoxen Religiosität heute
Abstract: HlD 71 (2017) 106–116
Schöpfungsspiritualität ist tief in der geistlichen Tradition der orthodoxen Kirchen verankert und prägt die gelebte Frömmigkeit der Gläubigen. Der Beitrag veranschaulicht an den Beispielen der Fastenpraxis und des Umgangs mit gesegneter Materie ein „kosmisch-liturgisches Schöpfungsbewusstsein“. Dabei mag überraschen, wie die traditionelle Überlieferung Antworten zu geben vermag auf aktuelle Herausforderungen. (Redaktion).
Ass.-Prof. Dr. Ioan Moga
ist Inhaber der Tenure-Track-Stelle „Orthodoxe Theologie“ an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien und rumänisch-orthodoxer Priester.
Lucia Göbesberger
Ökologie im Kontext von Liturgie und Kirchenbau
Abstract: HlD 71 (2017) 126–134
„Liturgie ist der Höhepunkt, dem das Tun der Kirche zustrebt, und zugleich die Quelle, aus der all ihre Kraft strömt“ (SC 10). In diesem Sinn verdichtet sich in ihr auch die gläubige Haltung gegenüber Schöpfer und Schöpfung. Deshalb ist es angemessen, dass die Gottesdiensträume, ihre Ausstattung und der Umgang mit Ressourcen dieser Haltung entsprechen. Am Beispiel von Richtlinien und Leitlinien österreichischer Diözesen wird deutlich, wie sich dies konkretisieren kann. (Redaktion).
Mag. Lucia Göbesberger
ist Referentin für Umwelt und Soziales im Sozialreferat der Diözese Linz.