Die Anfänge von Universa Laus im Schatt en des II. Vatikanischen Konzils 1962‒1966
Abstract HlD 70 (2016) 273–286
Die Anfänge von Universa Laus. Internationaler Studienkreis für Gesang und Musik in der Liturgie reichen in die Zeit vor dem II. Vatikanischen Konzil zurück. Universa Laus ist aus einer Gruppe von Seelsorgern, Musiker/inne/n, Musik- und Liturgiewissenschaft ler/inne/n hervorgegangen, die – im Sinn der liturgischen Erneuerung – ein ritus- und gemeindebezogenes Konzept von Kirchenmusik vertraten. Nach mehreren Studientreff en konstituierte sich die Gruppe 1966 offi ziell als Verein.
Übersetzung aus dem Italienischen und Bearbeitung: Rudolf Pacik
Enrico Morresi Journalist; war Ressortleiter bei Corriere del Ticino und bei Radiotelevisione Svizzera (Lugano); 1999–2011 Präsident der Stiftung Schweizer Presserat; Autor zweier Bücher über Journalismus und Medienethik; seit 2015 Generalsekretär von Universa Laus.
Johann Pock
Liturgie braucht einen ort
Interdependenzen zwischen Liturgie, gewachsenen Traditionen und pastoralen Veränderungen
Abstract: HlD 71 (2017) 15–27
Die gewachsene individuelle Mobilität fordert Gläubige zunehmend heraus, sich je neu in einer Gemeinde zu beheimaten. Darüber hinaus erfahren heute Menschen aber nicht selten auch den Verlust von „Heimat“, wenn ihre (Pfarr-)Gemeinde in eine größere pastorale Einheit eingegliedert wird. Der Beitrag geht aus von Erfahrungen, die bei einer Befragung in der der Erzdiözese Wien erhoben wurden, und reflektiert theologisch sowie pastoral-praktisch die Bedeutung der Verortung für Kirche und ihr gottesdienstliches Feiern. (Redaktion)
Univ.-Prof. Dr. Johann Pock ist Professor für Pastoraltheologie und Homiletik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören u. a. Predigtforschung, die Entwicklungen von pastoralen Strukturen und ihre Auswirkungen auf die Gemeindepastoral sowie Sakramentenpastoral vor den Herausforderungen gesellschaftlicher und kirchlicher Entwicklungen.
Brigitta Schmidt-Lauber
„Heimat“ – Begriff und Befinden in der Diskussion
Abstract: HlD 71 (2017) 5–14
Der kulturanthropologische Zugriff auf das Thema vedeutlicht die geschichtliche Entwicklung und aktuelle Verstehensweisen des Begriffs „Heimat“. Dabei wird deutlich, dass heute ein dynamisches Konzept von „Heimat“ einem statischen, exklusiven und rückwärtsgewandten gegenübersteht. Eine hilfreiche Analyse auch für das Nachdenken über Beheimatung im Kontext von Kirche und Gottesdienst. (Redaktion)
Univ.-Prof. Dr. Brigitta Schmidt-Lauber ist Institutsvorständin des Instituts für Europäische Ethnologie. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören: Ethnizität und Migration, Ethnologische Stadtforschung, Populäre Kultur, regionale Ethnographie, Erzähl- und Biographieforschung.
Gunda Brüske
Transitwege – oder wie kann Liturgie zur Heimat werden?
Über Stil und Geschmack in der Liturgie
Abstract: HlD 71 (2017) 28–41
Die Frage, wie Liturgie Heimat werden kann, impliziert, dass sie es nicht mehr oder noch nicht ist. Dazwischen liegt ein Weg. Am Beispiel von Menschen mit Migrationshintergrund wird die Bedeutung von Gastfreundschaft, Sprache und Gesang für eine Beheimatung in der Liturgie aufgezeigt. Theologisch führt der Weg ins gefeierte Geheimnis des Glaubens. Das himmlische Jerusalem erscheint als Heimat aller unabhängig von ihrer Herkunft. Der Transitweg wird zum Transitus, wenn Mitfeiernde diesen Weg mitgehen.
Dr. Gunda Brüske ist Co-Leiterin des Liturgischen Instituts der deutschsprachigen Schweiz in Freiburg und hat an der dortigen Universität einen Lehrauftrag für Liturgiewissenschaft.
Benedikt Kranemann
Vielfalt der Formen als Chance zur Beheimatung
Liturgien im Kontext pluraler Gesellschaft
Abstract: HlD 71 (2017) 57–69
Nach Jahrzehnten einer gewissen Gottesdienst-Monokultur wächst angesichts der komplexen Pluralität an Lebenskulturen die Sensibilität für den Wert einer Vielfalt gottesdienstlicher Formen. Der Beitrag skizziert die Veränderungen in Gesellschaft und Kirche, beschreibt das liturgische „Feld“ heute und plädiert dafür, Menschen ohne kirchliche Bindung durch neue rituelle Formen Beheimatung anzubieten. (Redaktion)
Univ.-Prof. Dr. Benedikt Kranemann ist Professor für Liturgiewissenschaft an der Universität Erfurt und Leiter des Theologischen Forschungskollegs der Universität Erfurt, Sprecher des Universitären Schwerpunkts Religion der Universität Erfurt und langjähriger Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Liturgiewissenschaftler/-innen.
Maria Weiland
Das Unfassbare berühren
Materie und Materialität in der Liturgie
Abstract: HlD 71 (2017) 81–89
Im Rahmen der Liturgie wird die Materie der Welt als Gottes gute, aber auch gefährdete und verletzte Schöpfung gedeutet, die Anteil an der freiheitlichen Heils- und Offenbarungsgeschichte zwischen Gott und Mensch hat. Die Materialität der Liturgie ist vor dem Horizont der Botschaft vom auferstandenen Gekreuzigten in ihrer theologischen Bedeutung zu erschließen.
Dr. Maria Weiland
promovierte in Systematischer Theologie und arbeitet derzeit als Pastoralreferentin in der Cityseelsorge des Bistums Augsburg.
Jörg Müller
"Das Leben neu geschaffen"
Das Ineinander von Schöpfung und Erlösung im Eucharistischen Hochgebet
Abstract: HlD 71 (2017) 90–99
Schöpfungstheologische Motive haben im Nachgang des Zweiten Vatikanischen Konzils und seiner Liturgiereform wieder Eingang in das Eucharistische Hochgebet gefunden. Im Beitrag wird aufgezeigt, wie unterschiedlich das Schöpfungsmotiv entfaltet wird, und welche theologische Verhältnisbestimmung von Schöpfung und Erlösung sich aus dem liturgischen Befund ableiten lässt.
Dipl-Theol. Jörg Müller
ist wissenschaftlicher Assistent an der Professur für Liturgiewissenschaft an der Universität Luzern sowie Mitherausgeber und Mitautor des „Luzerner Biblisch-Liturgischen Kommentars“.