Essenzielle Schnitt stellen zwischen akademischer Theorie und liturgischer Praxis
Abstract: HlD 71 (2017) 158–167
Während in anderen Bereichen der Pastoral oder der lehramtlichen Kom-
munikation eine Zusammenarbeit über die Landesgrenzen hinweg wün-
schenswert ist, ist sie für den Bereich des Gottesdienstes zwingend, allein
schon aufgrund der gemeinsamen verbindlichen Übersetzungen und
des Regionalkalenders. Die Liturgischen Institute (und die Liturgischen
Kommissionen) sind vom letzten Konzil gewünschte Einrichtungen zur
Förderung der pastoralliturgischen Bewegung, die als geistlicher Erneue-
rungsprozess des kirchlichen Lebens verstanden wird. Diesen bisweilen prophetischen Auft rag der Kompetenzzentren für den Gottesdienst reflektiert der Beitrag exemplarisch entlang des Leitbildes des Liturgischen Instituts der deutschsprachigen Schweiz.
P. Peter Spichtig OP
ist Co-Leiter des Liturgischen Instituts der deutschsprachigen Schweiz in Fribourg.
Egon Kapellari
Kirche und Kunst
Eine oft geglückte und manchmal auch verlorene Beziehung
Abstract: HlD 71 (2017) 188–173
Zur Vollendung Ihres 70. Lebensjahres gratuliere ich herzlich und dankbar. Als Vorsitzender der Liturgischen Kommission für Österreich in den Jahren 1989 bis 2004 und schon vorher und auch nachher als Bischof von Gurk-Klagenfurt und Bischof von Graz-Seckau konnte ich Ihr engagiertes Wirken als Leiter des Österreichischen Liturgischen Instituts erleben und begleiten. Dies besonders auch beim Werden des neuen Gebet- und Gesangbuches „Gotteslob“, bei dem mir gemeinsam mit Bischof Friedhelm Hofmann von Würzburg die Begleitung im Ganzen aufgetragen war. Ich danke Ihnen, Ihren Mitarbeitenden im Institut und besonders auch den Erzäbten von St. Peter für Ihr segensreiches liturgisches Apostolat und wünsche Ihnen viele weitere gesegnete Jahre. Als kleine Festgabe übermittle ich einige Anmerkungen über das Verhältnis zwischen Kirche und Kunst, zumal bezogen auf das Schöne in Kunst und Kirche, das in der Liturgie unverzichtbar ist – auch als praeludium und praefi guratio vitae aeternae..
Dr. Egon Kapellari, Diözesanbischof emeritus der Diözese Graz-Seckau
war lange stellvertretender Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz, 1989–2004 Vorsitzender der Liturgischen Kommission für Österreich und in Österreich hauptverantwortlicher Bischof für die Erstellung des „Gotteslob“.
Basilius J. Groen
"Das Jubiläumsjahr der Barmherzigkeit"
Einige liturgietheologische Aspekte
Abstract: HlD 71 (2017) 174–181
Caritas wird in der allgemeinen Wahrnehmung nicht selten ganz unabhängig von den anderen kirchlichen Grundvollzügen wahrgenommen. Eine Verbindung zur Liturgie scheint allenfalls beim Caritas-Sonntag und anderen themenspezifi schen Sonntagen ins Bewusstsein zu kommen. Und doch gehört Caritas / Diakonie zum inneren Wesen gottesdienstlichen Feierns. Der Beitrag erinnert daran, dass die rituelle Begegnung mit Gott in der Liturgie darauf hinzielt, den Menschen zur Liebe zu befreien und ihn zu stärken für den Dienst an den Nächsten. (Redaktion)
Univ.-Prof Dr. Basilius J. Groen ist Lehrstuhlinhaber am Institut für Liturgiewissenschaft , Christliche Kunst und Hymnologie an der Kath.-Theol. Fakultät der Universität Graz. Er ist auch UNESCO-Professor für den interkulturellen und interreligiösen Dialog in Südosteuropa und Gastprofessor am Päpstlichen Ostkirchlichen Institut in Rom (Pontifi cio Istituto Orientale).
Martin Klöckener
Haben liturgische Bücher Zukunft?
Situationen, Herausforderungen, Perspektiven
Abstract: HlD 71 (2017) 192–214
Der Beitrag fragt nach Entstehungsbedingungen, Geschichte, Gestalt und Aufgaben der liturgischen Bücher in Geschichte und Gegenwart. Unter Nutzung der Erkenntnisse aus der Historie und der Orientierungen und Weisungen des Zweiten Vatikanischen Konzils werden neuere Entwicklungen im Bereich der liturgischen Bücher auf universalkirchlicher und teilkirchlicher Ebene sowie im Zusammenhang von Kultur und Gesellschaft aufgezeigt, um schließlich Perspektiven und Aufgaben für die Zukunft zu entwerfen.
Univ.-Prof. Dr. Martin Klöckener ist seit 1994 Inhaber des zweisprachigen Lehrstuhls für Liturgiewissenschaft an der Universität Freiburg/Schweiz, hauptverantwortlicher Herausgeber des „Archiv für Liturgiewissenschaft “ sowie anderer fachwissenschaftlicher Reihen. Er ist Mitglied und Berater in zahlreichen wissenschaft lichen und kirchlichen Kommissionen und Vereinigungen.
Winfried Haunerland
Arbeitsgruppen
Erfahrungen mit einem Organisati onselement liturgischer Erneuerung
Abstract: HlD 71 (2017) 182–191
Die Reform der Liturgie im Anschluss an das Zweite Vatikanum wurde von Anfang an und bis herauf in die Gegenwart in Arbeitsgruppen durchgeführt. Der Beitrag gibt Einblick in die Verfahren, reflektiert Gründe für das Scheitern und nennt Bedingungen für ein fruchtbares Arbeiten. (Redaktion)
Univ.-Prof. Dr. Winfried Haunerland ist Ordinarius für Liturgiewissenschaft an der Katholisch-Th eologischen Fakultät der Universität München, Berater der Kommission für liturgische Fragen (V) der
Deutschen Bischofskonferenz sowie Mitglied der „Diözesankommission für Liturgie und Kirchenmusik“ in der Erzdiözese München und Freising. Er war außerdem Berater der Kommission „Ecclesia celebrans“ für die Übersetzung liturgischer Texte in die deutsche Sprache.
Rudolf Pacik
Das unvollendete Projekt einer Pastoralen Einführung zum Messbuch (1997–2000)
Abstract: HlD 71 (2017) 215–222
Die Arbeiten am sogenannten „Messbuch 2000“ waren weit gediehen, als mit der Instruktion Liturgiam authenticam die Voraussetzungen für die Erarbeitung liturgischer Bücher gänzlich geändert wurden. Der Beitrag gibt anhand eines Details Einblick in die jüngere Liturgiegeschichte. (Redaktion)
Univ.-Prof. Mag.art. Dr.theol. Rudolf Pacik, pensionierter Professor für Liturgiewissenschaft an der Universität Salzburg, ist akademisch ausgebildeter Organist, Mitglied von „Universa Laus. Internationaler
Studienkreis für Gesang und Musik in der Liturgie“ sowie Autor und Herausgeber wichtiger Beiträge zu Kirchenmusik und Liturgie, seit 1990 Mitglied in der Redaktion von „Heiliger Dienst“.
Reinhard Meßner
Erwägungen zur Gestalt und rituellen Performance der Eröff nungsriten der Messe
Eine Skizze
Abstract: HlD 71 (2017) 223–232
Auf der Grundlage der ritualtheoretischen Analyse des Eröffnungsteils der Messfeier und seiner theologisch-geistlichen Bedeutung erweisen sich die aktuellen Vorgaben des Messbuchs und noch mehr die herkömmlich geübte Praxis als reformbedürft ig. Die zu Th esen komprimierten Beobachtungen des Autors münden in konkrete Anregungen für die rituelle Gestaltung dieses ersten Teils der Messe. (Redaktion)
Univ.-Prof. Dr. Reinhard Messner ist Ordinarius für Liturgiewissenschaft am Institut für Bibelwissenschaften und Historische Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck.