Seit der Osternacht 2005 kann man in der Schottenkirche während der fünfzigtägigen Osterzeit die von dem Künstlerehepaar Cécile Nordegg und Jonathan Berkh gestalteten Tauf- und Ostertücher betrachten. Zu finden sind sie dann beim seitlichen Kircheneingangstor in unmittelbarer Nähe zum Taufbrunnen, dem während des Jahres üblichen Aufstellungsort der Osterkerze. Dort werden sie jedes Jahr ein wenig anders drapiert – ein bewegliches, kein statisches Kunstwerk also, das immer neue Aspekte des österlichen Hinübergangs vom Tod zum Leben bietet.
Mag. DDr. Ingrid Fischer ist Referentin bei den Wiener Theologischen Kursen und Mitglied in der Redaktion von „Heiliger Dienst“.
Osternacht 2015Altarraum nach der Feier, Osterkerze und Ostertuch
Osternacht 2015Tauffeier mit zwei Erwachsenentaufen
Ostertuch - Hängung 2007
Ostertuch, Hängung 2011, und Porzessionskreuz (Arch. Kurt Schlauss)
Zur Theologie und Gestalt gottesdienstlicher Gewänder
Abstract: HlD 71 (2017) 330–338
Auf der Basis einer biblischen Vergewisserung über den Zusammenhang von Kleidung und Erlösung und der darin begründeten Taufe plädiert die Autorin für die Albe als Grundform gottesdienstlicher Gewänder. Christus bleibt ein Gegenüber, ihm ist Raum zu geben, was ebenso in liturgischer Kleidung zum Ausdruck kommt.
Dr. Gunda Brüske
ist Co-Leiterin des Liturgischen Instituts der deutschsprachigen Schweiz in Freiburg und hat an der dortigen Universität einen Lehrauftrag für Liturgiewissenschaft.
Oliver Achilles, Wien
Denn er kleidet mich in Gewänder des Heils (Jes 61,10)
Abstract: HlD 71 (2017) 315–322
Gewand ist mehr als eine äußerliche Hülle. Anhand ausgewählter Stellen
der Bibel – von Genesis bis Off enbarung – zeigt der Beitrag: Im Sinnbild
der Kleidung werden Würde, soziale Rolle und nicht zuletzt auch Beziehung zum Ausdruck gebracht. Und anhand von Kleidungsstücken lässt
sich Heilsgeschichte erzählen. Dabei sind enge Bezüge bis in die gegenwärtige Liturgie hinein zu entdecken. (Redaktion)
Mag. Oliver Achilles
ist seit 2008 wissenschaft licher Assistent bei den Th eologischen Kursen, Wien. Er lehrt dort Altes und Neues Testament.
Frank Walz, Salzburg
Damit Liturgie nicht aus der Mode kommt!
Ein liturgisches Infit-Outfit-Konzept
Abstract: HlD 71 (2017) 342–354
Ausgehend von einer kulturanthropologischen Annäherung, bei der auch Berührungspunkte zwischen Religion und Mode zur Sprache kommen, reflektiert der Beitrag die vielfältigen Bedeutungsgehalte von (liturgischer) Kleidung und ihre symbolische Bedeutung. Dabei wird deutlich, dass die Textilien – bewusst oder unbewusst – unter anderem auch ein bestimmtes Liturgie- und Rollenverständnis zum Ausdruck bringen. (Redaktion)
Ass.-Prof. Dr. Frank Walz
ist Liturgiewissenschaftler am Institut für Praktische Theologie an der Kath.-Theol. Fakultät der Universität Salzburg, Mitglied in der Liturgischen Kommission für Österreich und in der Redaktion von „Heiliger Dienst“.
"... mit dem Gewand verbunden fühlen"
Einblick in eine Paramentenwerkstatt
Abstract: HlD 71 (2017) 339–341
So wie früher in vielen Frauenklöstern üblich werden im Kloster Fahr bis heute Paramente hergestellt. Während die Benediktinerinnen anfangs gestickt hatten, stellten sie 1956 ihre Werkstatt auf das Weben um. Über die Grenzen der Schweiz hinaus bekannt ist der besondere Fahrer Stil, den die Paramente auszeichnen.
Priska Schmid leitet seit 2011 die Paramentenwerkstatt des Benediktinerinnenklosters Fahr in der Schweiz, wo sie gegenwärtig mit sechs Schwestern und vier externen Fachfrauen in der Näherei und Weberei zusammenarbeitet. Das Interview führte Daniel Seper.
Mag. Dr. Daniel Seper
ist Assistent für Liturgiewissenschaft an der Kath.-Theol Fakultät der Universität Wien und unter anderem Mitglied in der Redaktion von „Heiliger Dienst“.
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Albert Thaddäus Esterbauer-P., Salzburg
Liturgische Vorvisitation in der Erzdiözese Salzburg
Ein Erfahrunsgbericht bezogen auf liturgische Textilien
MMag. Albert Thaddäus Esterbauer-P.
ist Vizekanzler der Erzdiözese Salzburg, Liturgischer Vorvisitator,
Kursleiter für die Ausbildung zur Leitung von Wort-Gottes-Feiern in der Erzdiözese Salzburg, Lehrender der Theologischen Kurse sowie Referent des Katholischen Bildungswerkes, seit 1990 Mitglied der Redaktion von „Heiliger Dienst“ und Mitglied des Beirates „Liturgie im Fernkurs“.
Elmar Nübold
Die Evangelientexte der Werktage und des Ersten und Zweiten Sonntags in der Weihnachtszeit
Ein Vorschlag für eine Neuordnung und Erweiterung
Abstract: HlD 71 (2017) 360–383
Die Perikopenordnung der Evangelien in den Messfeiern an den Festtagen, Sonn- und Werktagen der Weihnachtszeit bietet in vielen Teilen kein den Evangelien folgendes geordnetes Ganzes. Der Autor schlägt für die Sonn- und Werktage eine Neuordnung und Erweiterung der Evangelien-perikopen vor und spricht sich für eine einwöchige Verlängerung der Weihnachtzeit aus.
Dr. Elmar Nübold
ist katholischer Priester und Liturgiewissenschaftler. Er leitete von 1995–1998 das Deutsche Liturgische Institut. Bis 2015 war er insgesamt 36 Jahre hauptamtlich in der Seelsorge tätig und seit 2005 auch Lehrbeauftragter am Erzbischöflichen Priesterseminar in Paderborn.