Das II. Vatikanische Konzil benennt die anzustrebende ästhetische Stilrichtung der Liturgiereform für den römischen Ritus mit dem Begriff „edle Einfachheit“ (Sacrosanctum Concilium [SC] 34). Der Artikel geht der Frage nach, wie „edel“ und „einfach“ zu verstehen sind, wie beide miteinander verbunden sind und ob die Liturgiereform tatsächlich „edle Einfachheit“ erreicht oder zumindest ermöglicht hat.
PD Dr. Liborius Olaf Lumma
ist Universitätsassistent am Institut für Bibelwissenschaften und Historische Theologie – Fachbereich Liturgiewissenschaft – und Mitglied der Redaktion von „Heiliger Dienst“.
Harald Buchinger
Semiotik – Scholastik – Sakramententheologie
Warum es doch darauf ankommt, wie Liturgie gefeiert wird
Abstract: HlD 72 (2018) 86–92
Menschen können geistliche Wirklichkeiten nur durch leibhafte und sinnenfällige Ausdrucksformen kommunizieren. Der Inhalt ist deshalb nicht ohne die äußere Form zu haben. Das gilt auch für die in der Liturgie gefeierte Begegnung zwischen Gott und Mensch. Der vorliegende Beitrag zeigt, dass ein solches sakramentliches Verständnis der gottesdienstlichen Vollzüge insgesamt tief in der katholischen Tradition verankert ist und ernst genommen werden muss für die Gestaltung jeder Feier. (Redaktion)
Prof. Dr. Harald Buchhinger
ist Inhaber des Lehrstuhls für Liturgiewissenschaft der Fakultät für Katholische Theologie der Universität Regensburg.
Albert Gerhards
Ordnung und Freiheit
Gottesdienstgestaltung – eine spannende Herausforderung
Abstract: HlD 72 (2018) 102–110
Die Liturgie ist immer schon geprägt durch das polare Spannungsverhältnis von Ordnung und Freiheit. Je nach Zeit, Ort und Feierform verschiebt sich der Schwerpunkt zum einen oder zum anderen Pol hin. Nur wenn das Verhältnis für den jeweiligen Anlass ausgewogen ist, kann die Liturgie zum symbolischen Begegnungsraum werden, in dem Spiegelung eigener Erfahrungen in den „geronnenen Erfahungen“ von Schrift und Tradition und persönliche Aneignung stattfinden kann. Anhand einiger Beobachtungen vom Katholikentag in Münster 2018 wird dies erläutert.
Prof. Dr. Albert Gerhards
vertrat von 1989 bis zu seiner Emeritierung 2017 als Professor das Fach Liturgiewissenschaft an der Kath.-Theol. Fakultät der Universität Bonn.
Er ist Autor und Herausgeber einer Vielzahl wissenschaftlicher Publikationen u. a. zu Liturgiegeschichte, Kirchenraum, Ästhetik der Liturgie.
Ingrid Fischer, Wien
Herr, gib uns Mut zum Hören!
Zur Dialogizität liturgischen Feierns
Abstract: HlD 72 (2018) 111–121
Liturgie ist ein Begegnungsgeschehen zwischen Gott und Mensch, in dem Gott sich je neu offenbart, worauf die Versammlung mit Gebet und Gesang antwortet. Das gehört zum Grundbauplan aller gottesdienstlichen Feiern und bestimmt auch die Gestaltung einzelner Sequenzen. Der vorliegende Beitrag zeigt dies an ausgewählten Beispielen und verdeutlicht, dass ein entsprechendes Verständnis Voraussetzung für einen angemessene Feier ist. (Redaktion)
Mag. DDr. Ingrid Fischer
ist Referentin bei den Wiener Theologischen Kursen und Mitglied in der Redaktion von „Heiliger Dienst“.
Stephan Schmid-Keiser
Liturgie trifft auf Befindlichkeit und Lebenswelt Zur Skizze von Reinhard Meßner in HlD 71 (2017) 223–232
Abstract:
Reinhard Meßner hat eine Skizze mit Erwägungen zur Gestalt und rituellen Performance der Eröffnungsriten der Messe vorgelegt. In seiner Replik reflektiert Stephan Schmid-Keiser die dabei für ihn offengebliebenen Fragen – auf dem Hintergrund einer ausführlicheren Beschäftigung mit Fragen der Lebensrelevanz von Gottesdiensten.
ist promovierter Liturgiewissenschaftler. arbeitete lange Jahre in leitenden Funktionen im kirchlichen Dienst in der Deutschschweiz. Zuletzt war er Redakteur der Schweizerischen Kirchenzeitung.
Wolfgang Bretschneider
Es bleibt eine spannende Herausforderung
Zehn Aspekte für die Auswahl von Gesängen
Abstract: HlD 72 (2018) 122–131
Musik und Gesang sind ein konstitutiver und wesentlicher Bestandteil der Liturgie selbst. Die Musik trägt entscheidend zur Wirkung eines Gottesdienstes bei. Was aber gilt es für eine angemessene und gute musikalische Gestaltung zu beachten? Der Autor schöpft bei seinen Überlegungen aus einer reichen praktischen Erfahrung, die zu vermitteln ihm wichtig ist. Redaktionell ergänzt sind einschlägige Bestimmungen aus kirchlichen Dokumenten beigefügt. (Redaktion)
Prof. Dr. Wolfgang Bretschneider,
Professor für Musik- und Liturgiewissenschaft an Hochschulen in Düsseldorf und Köln sowie Organist am Bonner Münster, vertrat in der Unterkommission zur Erarbeitung des Gotteslob im Auftrag der Deutschen Bischöfe musikalische Belange.
Eduard Nagel
Die Not der Welt vor Gott bringen
Das Fürbittgebet im Gottesdienst
Abstract: HlD 72 (2018) 132–138
„In den Fürbitten übt die Gemeinde durch ihr Beten für alle Menschen ihr priesterliches Amt aus.“ (AEM 45) Der Beitrag erschließt einen geistlichen Zugang zu diesem Element, beleuchtet seine Bedeutung und gibt praktische Hinweise zur Geststaltung. (Redaktion)
Dr. Eduard Nagel,
war langjähriger Schriftleiter der Zeitschrift „Gottesdienst“, Herausgeber und Autor zahlreicher Publikationen im Bereich von Liturgie, Liturgiewissenschaft und pastoralliturgischen Handreichungen.