Wenn die revidierte Einheitsübersetzung mit dem ersten Band der Messlektionare ab Advent 2018 auch offiziell in die Liturgie Eingang findet, dürfte eine Neuerung für Verkündigungsdienste und Gemeinden zur Herausforderung werden: Der Gottesname (JHWH) ist konsequent mit „Herr“ (in Kapitälchen) wiedergegeben. Der Beitrag vermittelt, was dahintersteht, zeigt Möglichkeiten auf, damit beim Vortrag der Lesungen umzugehen, und gibt so Impulse für eine geistlich vertiefende Auseinandersetzung in den Gemeinden. (Redaktion)
Dr. Elisabeth Birnbaum
ist promovierte Alttestamentlerin mit dem Schwerpunkt Rezeptions- und Auslegungsgeschichte. Sie leitet seit September 2017 das Österreichische Katholische Bibelwerk. Seit dem Frühjahr 2018 verstärkt sie als Biblikerin die Redaktion von „Heiliger Dienst“.
Frank Walz
Wie hält es die (pfarrliche) Mitte mit den Rändern?
Eine liturgische Kurvendiskussion
Abstract: HlD 72 (2018) 163–174
Längst haben die gesellschaft lichen Veränderungen auch den innersten Kreis der Pfarrgemeinden erreicht. Der Beitrag dokumentiert Verschiebungen und Phänomene, zeigt Ansatzpunkte für die theologische Reflexion und für einen konstruktiven Umgang damit. (Redaktion)
Ass.-Prof. Dr. Frank Walz
ist Liturgiewissenschaft ler im Fachbereich Praktische Theologie der
Kath.-Theol. Fakultät der Uni Salzburg; er ist Mitglied der Liturgischen
Kommission für Österreich und in der Redaktion von „Heiliger Dienst“
und engagiert sich als Ständiger Diakon in einer Salzburger Stadtpfarre.
Wolfgang Beck
"Wo kommen wir denn da hin ?"
Mit dem Ruf an die Ränder erzeugt Papst Franziskus
heilsame ekklesiologische Verunsicherungen
Abstract: HlD 72 (2018) 175–184
Der Ruf des Papstes zum kirchlichen Aufbruch an die Ränder wird zum Symbol einer impliziten Th eologie, die in den lebensweltlichen Peripherien nicht nur ihre Relevanz und Tragfähigkeit erweist, sondern sich von dort her konstituiert. In der daraus resultierenden Polyzentrik drückt sich die Risikobereitschaft aus, eigene Verunsicherungen als wertvolle Ermöglichung eigener Lernprozesse zu suchen. Der päpstliche Ruf an die Ränder ermöglicht ein Verständnis der Schwäche, in dem Potenziale zu postmoderner Anschlussfähigkeit auszumachen sind.
JProf. Dr. Wolfgang Beck
ist Dozent für Pastoraltheologie und Homiletik an der PTH Sankt Georgen in Frankfurt am Main und Leiter des Studienprogramms Medien (www.medienprogrammstgeorgen.de), seit 2010 Sprecher des „Wort zum Sonntag“ in der ARD, Priester der Diözese Hildesheim, bis 2015 Hochschulseelsorger und Pfarrer in Hannover.
Stephan Winter
"Nur nicht aus dem Rahmen fallen ..."
Rituell-gottesdienstliches Framing als zentrale pastoralliturgische
Herausforderung
Abstract: HlD 72 (2018) 185–194
Zunehmend öft er ist ein guter Teil der Feiergemeinschaft en nicht mehr
im Feiern „zuhause“. Was kann unter diesen Bedingungen helfen, dennoch eine Erfahrung der Heilszuwendung Gottes zu stift en? Der Beitrag
zeigt Ansatzmöglichkeiten aus der Ritualtheorie. (Redaktion)
Prof. Dr. theol. Stephan Winter M. A. (phil.)
ist Professor für Liturgiewissenschaft an der PTH Münster, Liturgiereferent in der Diözese Osnabrück und Referent des Weihbischofs.
Barbara Lumesberger-Loisl
Feiern an den Rändern – Impulse aus dem Lukasevangelium
Abstract: HlD 72 (2018) 195–202
Der Evangelist Lukas schenkt nicht nur geographischen und ethnischen Grenzbereichen besondere Aufmerksamkeit, sondern vor allem den gesellschaft lichen „Rändern“. Der vorliegende Beitrag illustriert dies an
mehreren Beispielen, die zugleich Denkanstöße für die liturgische Praxis
geben können. Immer wieder lädt das Lukasevangelium zu einem Perspektivenwechsel ein und stellt herkömmliche Bestimmungen von „Rändern“ und „Mitte“ infrage.
Dr. Barbara Lumesberger-Loisl
ist Mitarbeiterin im Österreichischen Katholischen Bibelwerk; zuvor arbeitete sie als Universitätsassistentin am Institut für Bibelwissenschaft an der Universität Wien.
Franz Josef Zeßner
Das Wesen des Gottesdienstes ist Zustimmung zum Leben
(Ph. Harnoncourt)
Abstract: HlD 72 (2018) 212–220
Dass es gut ist zu leben, ist im Fall von Demenz für Kranke und deren Angehörige keine Selbstverständlichkeit. (Gottesdienstliche) Feiern mit Menschen mit Demenz sind eine Möglichkeit, Zugehörigkeit, heilsame Gemeinschaft , Geborgenheit und Freude zu erfahren. Ausgehend von Beispielen aus einer Pflegeeinrichtung plädiert der Autor dafür, die Gemeinden für von Demenz Betroff ene zu öff nen. Das bereichert die Gottesdienste, weil „demenzfreundlich gestaltete Gottesdienste menschenfreundliche Gottesdienste sind“. (Redaktion)
Dr. Franz Josef Zeßner
CS Caritas Socialis, Wien III und promovierter Liturgiewissenschaftler.
Isabelle Molz / Jörg Müller
Gottesdienst in der Schule?!
Pastoralliturgische Refl exionen über Gott esdienste im Kontext Schule
Abstract: HlD 72 (2018) 221–230
Bei Gottesdiensten in der Schule feiert nicht nur die jeweilige Religions- oder Konfessionsgemeinschaft , sonder die ganze, religiös heterogene
Schulgemeinschaft . Liturgie als sprachlich-symbolische Verdichtung von
Lebens- und Glaubenskommunikation ermöglicht dabei die Begegnung
von Menschen mit Gott und untereinander auch jenseits von Konfessions- und Religionsgrenzen. Aufgrund des Settings werden aber auch andere Anforderungen an den Gottesdienst gestellt.
lic. theol. Isabelle Molz
Pastoralreferentin, Referentin für Jugendspiritualität und Geistliche
Verbandsleitung der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ) Freiburg.
dipl. theol. Jörg Müller
Pastoralreferent, Referent für Liturgie im Erzbischöfl ichen Seelsorgeamt
Freiburg sowie Bildungsreferent am Institut für Pastorale Bildung in Freiburg.