Der Beitrag geht der Frage nach, was Lernen in der Bibel bedeutet. Ausgehend von einer begrifflich-lexikalischen Annäherung fragt er nach Lernorten, Lehrmethoden und Inhalten. Dabei wird deutlich, dass Lernen wesentlich von persönlicher Beziehung geprägt und mit praktischen Erfahrungen verbunden ist. Vermittelt werden soll, was dem Leben (der Glaubensgemeinschaft) dient und auch ungewohnte Herausforderungen in Orientierung an der Weisung Gottes bewältigen hilft. (Redaktion)
Dr.in Elisabeth Birnbaum
Mitglied in der Redaktion von Heiliger Dienst, ist promovierte Alttestamentlerin und leitet das Österreichische Katholische Bibelwerk in Wien.
Sabine Müller
Spirituelles Lernen aus der Liturgie
Projekt "Liturgieschule als Schule des Lebens"
Abstract: HlD 73 (2019) 99–108
2008 bis 2015 fand im Stadtdekanat Mannheim in Kooperation mit der Katholischen Hochschulgemeinde Mannheim das Projekt „Liturgieschule als Gebets- und Glaubensschule“ statt. Der sehr persönlich gehaltene Essay gibt Einblick in Inhalte und Arbeitsweisen der „Liturgieschule“ und vermittelt etwas von der spirituellen Kraft liturgischer Bildung. (Redaktion)
Dipl.-Theol. Sabine Müller
ist Kirchenmusikerin, Pastoralreferentin und Leiterin der Liturgieschule Mannheim; seit 2018 ist sie zudem Mitglied im Redaktionsbeirat der Zeitschrift „Gottesdienst“.
Daniel Seper
Liturgie als Lernort in der Schule
Abstract: HlD 73 (2019) 109–115
Liturgie kann im schulischen Kontext auf verschiedene Weisen als Lernort verstanden werden. Zunächst können liturgisch relevante Kenntnisse und
Fähigkeiten erworben werden. Darüber hinaus können Schülerinnen und Schüler auch durch die gefeierte und reflektierte Liturgie etwas über sie und
von ihr lernen. Um dies fruchtbar zu machen, ist die Zusammenarbeit von
Religionspädagogik und Liturgiewissenschaft gefragt.
Dr. Daniel Seper ist Assistent für Liturgiewissenschaft an der Kath.- Theol. Fakultät der Universität Wien sowie am Pius-Parsch-Institut, Klosterneuburg, und Mitglied in der Redaktion von Heiliger Dienst.
Andreas Redtenbacher
Was uns Pius Parsch heute sagt:
Menschen zu Beteiligten machen
Von der liturgischen Bildung zur aktiven Teilnahme
Abstract: HlD 73 (2019) 116–124
Das Erschließen der Liturgie ins Leben der Gläubigen und der Kirche hinein ist dem Wesen der Liturgie inhärent. Dem haben – nach Pius Parsch – Feierkultur, Liturgische Predigt und das pastorale Bemühen zu dienen. Er bereitete den Weg dafür mit theologischer Reflexion und erpobter Praxis. (Redaktion)
Prof. Dr. Andreas Redtenbacher ist Professor für Liturgiewissenschaft in Vallendar, Direktor des Pius-Parsch-Instituts, Klosterneuburg, und Mitglied in der Redaktion von Heiliger Dienst.
Ingrid Fischer
Liturgische Bildung – mehr als ein Minderheitenprogramm? Ein Diskussionsbeitrag
Abstract: HlD 73 (2019) 125–136
Liturgische Bildung aller Gläubigen ist eine zentrale und seither oft wiederholte Forderung der Liturgiekonstitution. Die Liturgiegeschichte zeigt schon früh und in vielfältigen Formen das offenkundige Bemühen um die Erschließung der Glaubensfeier. Trotzdem scheint dieses Anliegen nicht in ganzer Breite und Tiefe zu greifen. Der Beitrag stellt die Vermutung zur Diskussion, dass dies mit dem nach wie vor klerikalen Amtsverständnis und der noch nicht überwundenen mittelalterlichen Engführung des Sakramentsverständnisses zusammenhängt. (Redaktion)
Mag. DDr. Ingrid Fischer ist wissenschaftliche Assistentin bei den Wiener Theologischen Kursen und Mitglied in der Redaktion von Heiliger Dienst.
Markus Tymister
Wider die katechetische Verzweckung der Liturgie
Abstract: HlD 73 (2019) 137–142
Die Homilie hat als Teil der Liturgie durchaus eine katechetische Ausrichtung. Sinn und Zweck der Liturgie ist allerdings nicht die Vermittlung von Lerninhalten, sondern die Feier der Heilsgeheimnisse. Der Beitrag sucht nach Antworten auf die Frage nach der rechten Gewichtung des katechetischen Elementes der Liturgie und schlägt Wege vor, eine katechetische Verzweckung der gottesdienstlichen Feier zu vermeiden.
Dr. Markus Tymister ist Professor für Liturgiewissenschaft u. Sakramententheologie an der Päpstl. Hochschule S. Anselmo u. der Päpstl. Universität Urbaniana sowie Pfarrer im Erzbistum Hamburg; er engagiert sich in der Priester- und Diakonenausbildung u. ist Schriftleiter der Zeitschrift Ecclesia orans.
Birgit Jeggle-Merz
Die Wortverkündigung und die "ganze" Bibel
Zum Ort und zur Praxis einer "Verkündigungsbibel"
Abstract: HlD 73 (2019) 280–284
Eine Vollbibel, ausgestaltet für die Verkündigung in der Liturgie, kann die Bedeutung und die Einheit der Heiligen Schrift rituell erfahrbar machen und ermöglicht in nicht-eucharistischen Gottesdiensten das Lesen längerer Abschnitte. (Redaktion)
Prof. Dr. Birgit Jeggle-Merz
ist Professorin für Liturgiewissenschaft an den Hochschulen in Chur und Luzern und engagiert sich u. a. in der liturgischen Bildungsarbeit; von 2011 bis 2019 war sie Zentralpräsidentin des Schweizerischen Katholischen Bibelwerks.