Liturgische Bildung – mehr als ein Minderheitenprogramm? Ein Diskussionsbeitrag
Abstract: HlD 73 (2019) 125–136
Liturgische Bildung aller Gläubigen ist eine zentrale und seither oft wiederholte Forderung der Liturgiekonstitution. Die Liturgiegeschichte zeigt schon früh und in vielfältigen Formen das offenkundige Bemühen um die Erschließung der Glaubensfeier. Trotzdem scheint dieses Anliegen nicht in ganzer Breite und Tiefe zu greifen. Der Beitrag stellt die Vermutung zur Diskussion, dass dies mit dem nach wie vor klerikalen Amtsverständnis und der noch nicht überwundenen mittelalterlichen Engführung des Sakramentsverständnisses zusammenhängt. (Redaktion)
Mag. DDr. Ingrid Fischer ist wissenschaftliche Assistentin bei den Wiener Theologischen Kursen und Mitglied in der Redaktion von Heiliger Dienst.
Markus Tymister
Wider die katechetische Verzweckung der Liturgie
Abstract: HlD 73 (2019) 137–142
Die Homilie hat als Teil der Liturgie durchaus eine katechetische Ausrichtung. Sinn und Zweck der Liturgie ist allerdings nicht die Vermittlung von Lerninhalten, sondern die Feier der Heilsgeheimnisse. Der Beitrag sucht nach Antworten auf die Frage nach der rechten Gewichtung des katechetischen Elementes der Liturgie und schlägt Wege vor, eine katechetische Verzweckung der gottesdienstlichen Feier zu vermeiden.
Dr. Markus Tymister ist Professor für Liturgiewissenschaft u. Sakramententheologie an der Päpstl. Hochschule S. Anselmo u. der Päpstl. Universität Urbaniana sowie Pfarrer im Erzbistum Hamburg; er engagiert sich in der Priester- und Diakonenausbildung u. ist Schriftleiter der Zeitschrift Ecclesia orans.
Birgit Jeggle-Merz
Die Wortverkündigung und die "ganze" Bibel
Zum Ort und zur Praxis einer "Verkündigungsbibel"
Abstract: HlD 73 (2019) 280–284
Eine Vollbibel, ausgestaltet für die Verkündigung in der Liturgie, kann die Bedeutung und die Einheit der Heiligen Schrift rituell erfahrbar machen und ermöglicht in nicht-eucharistischen Gottesdiensten das Lesen längerer Abschnitte. (Redaktion)
Prof. Dr. Birgit Jeggle-Merz
ist Professorin für Liturgiewissenschaft an den Hochschulen in Chur und Luzern und engagiert sich u. a. in der liturgischen Bildungsarbeit; von 2011 bis 2019 war sie Zentralpräsidentin des Schweizerischen Katholischen Bibelwerks.
Georg Braulik
Zwei neue Modelle für das Lektionar der Sonntagsmesse
Der Leseordnungsentwurf „Patmos“ und das Lektionar der Christ-Katholischen Kirche
Abstract: HlD 73 (2019) 270–279
Um den Tisch des Gotteswortes reicher zu bereiten, wurden nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil neue Leseordnungen für die Messfeier geschaffen. Ein Augenmerk lag auf der Vermehrung alttestamentlicher Texte. Auf verschiedentliche Kritik der Zusammenstellung reagieren alternative Entwürfe, von denen zwei aktuelle hier vorgestellt werden. (Redaktion)
Univ.-Prof. P. DDr.Dr.h.c.mult. Georg BRAULIK OSB
war 1989 bis 2004 Ordentlicher Universitätsprofessor und Vorstand des Instituts für alttestamentliche Bibelwissenschaft an der Kath.-Theol. Fakultät der Universität Wien.
Interview
Was will Gott mir neu sagen – heute, mir?
Abstract: HlD 73 (2019) 267–269
Seit gut einem Jahr werden am Sonntag die Schrifttexte in der revidierten Einheitsübersetzung verkündet. Die neue Übersetzung ist für das Lesen, für das Verkünden und für das Hören herausfordernder geworden, bietet zugleich aber auch neue Chancen. HEILIGER DIENST fragte Bischof Dr. Anton Leichtfried um seine Wahrnehmungen.
Das Interview führte Dr. Daniel Seper.
Dr. Anton Leichtfried
ist Weihbischof in der Diözese St. Pölten und in der Österreichischen Bischofs-konferenz seit November 2018 u. a. Referatsbischof für die Bereiche Liturgie und Bibel.
Michael Max
Liturgie und Exegese folgen unterschiedlichen Kriterien
Abstract: HlD 73 (2019) 263–266
Durch die größere Nähe zum "Urtext" verursacht die neue Einheitsübersetzung mitunter Irritationen. Das kann beim Lesen produktiv sein. Beim einmaligen Hören im Gottesdienst können Textunebenheiten aber zum Problem werden, wenn die
Auslegung nicht darauf eingehen kann. (Redaktion)
Dr. Michael Max
ist Bildungsreferent und Leiter des Liturgiereferats in der Erzdiözese Salzburg sowie Mitglied der Liturgischen Kommission für Österreich und der KLD, seit 2005 auch Redaktionsmitglied von HEILIGER DIENST.
Harald Buchinger
Psallite sapienter und andere produktive Missverständnisse
Beobachtungen und Thesen zur liturgischen Psalmenversion
Abstract: HlD 73 (2019) 255–262
Sollen schwierige Textstellen für den liturgischen Gebrauch geglättet werden? Die Liturgiegeschichte zeigt, dass gerade solche Stellen besondere Wirkung entfaltet haben. (Redaktion)
Prof. Dr. Harald Buchinger
ist Professor für Liturgiewissenschaft an der Fakultät für Katholische Theologie und Director des Centre for Advanced Studies "Beyond Canon_" der Universität Regensburg sowie Direktor des Institutum Liturgicum Ratisbonense.