zum Gebrauch der Einheitsübersetzung 2016 in der Liturgie
Abstract: HlD 73 (2019) 246–254
Texte der Bibel stehen nicht allein in der Bibel, sie sind in ununterbrochenem Gebrauch. Eine Veränderung der Sprachgestalt hat daher weitreichende Konsequenzen. Nicht nur müssen liturgische Bücher angepasst und neu herausgegeben werden, die bisherigen Texte befinden sich auch im lebendigen Gedächtnis vieler Menschen. Mit der Veränderung des Wortlautes wird auch vielen Menschen zugemutet, vertraute Formulierungen zurückzulassen. Der Preis eines revidierten Textes ist also hoch. Warum also musste die Revision sein?
Prof. Dr. Egbert Ballhorn ist seit 2012 Professor für Exegese und Theologie des Alten Testaments an der Technischen Universität Dortmund und Vorstandsvorsitzender des Katholischen Bibelwerks e. V.
Florian Wegscheider
Zur Bedeutung der nonverbalen
Sprache in der Liturgie
Abstract: HlD 73 (2019) 230–236
Die nonverbale Sprache erscheint in der lateinischen Liturgie wenig Beachtung zu finden. Die Darstellung möchte aufzeigen, dass zentrale Momente der Liturgie über die Grenzen der verbalisierten Sprache hinausreichen und nur in der nonverbalen Sprache eine Form des Ausdrucks finden können.
Dr. Florian Wegscheider ist Assistenz-Professor am Institut für Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie an der Katholischen Privat-Universität Linz.
Theresa Kohlmeyer
»Amen« –
Ausdruck geteilter Wirklichkeit?
Überlegungen zur katholischen Liturgiesprache als Fachsprache
Abstract: HlD 73 (2019) 220–229
Die katholisch-liturgische Sprache ist von zwei Elementen geprägt: Wortkomplexität und geteilter Wirklichkeitsanspruch. Der Beitrag prüft am Beispiel eines Tagesgebets, was dies bedeutet und welche Konsequenzen
sich daraus für die liturgische Bildungsarbeit ergeben.
Dr. Theresa Kohlmeyer war an der Universität Paderborn wiss. Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Religionspädagogik (Schwerpunkt Inklusion). Seit September 2019 ist sie Leiterin der Abteilung Glaube, Liturgie und Kultur im Bistum Essen.
Christian Rentsch
Vertragen liturgische Texte
Erläuterungen?
Zu Wirkungen und Nebenwirkungen sprachlicher Akte im Gottesdienst
Abstract: HlD 73 (2019) 214–219
Oft treten neben die rituellen Sprechakte der Liturgie umfangreiche Einführungen und Erläuterungen, die die Liturgie erschließen wollen. Überlegungen zur Abhängigkeit von Sprechen und Sozialstruktur machen diese Entwicklung verständlich, zeigen aber auch auf, dass sie das Sprachspiel der Liturgie empfindlich stören.
Dr. Christian Rentsch OSA ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft an der
Ludwig-Maximilians-Universität München.
Martin Lüstraeten
Wozu dient Sprache in der Liturgie?
Kriterien zur Übertragung der lateinischen Orationen ins Deutsche für das Messbuch 1975
Abstract: HlD 73 (2019) 207–213
Sprache in der Liturgie umfasst nicht nur die Wortsprachen, sondern ein ganzes System nonverbaler Sprachen. Gerade anhand von Minimalformen von Sprachen als auch von Diskussionen um die angemessenen Sprachen im Gottesdienst zeigt sich ihre hohe Bedeutung für die Identität der feiernden Gemeinde.
Dr. Martin Lüstraeten studierte katholische Theologie und Antike Kulturen des östlichen Mittelmeerraumes und ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Liturgiewissenschaft und Homiletik der Universität Mainz.
Thomas Kohler
»Wiedergabe dessen, was der Urtext zu sagen suchte«
Kriterien zur Übertragung der lateinischen Orationen ins Deutsche für das Messbuch 1975
Abstract: HlD 73 (2019) 197–206
Ziel der Übersetzung von liturgischen Texten gemäß der ersten Übersetzerinstruktion war, dass die Feiernden die Texte in der jeweiligen Muttersprache mitvollziehen können. Dafür mussten Kriterien entwickelt und Erfahrungen gesammelt werden.
Dipl.-Theol. Thomas Kohler ist Pastoralreferent im Bistum Augsburg und als Diözesan- und Einsatzreferent für Pastoralreferenten*innen tätig. Er promoviert an der Uni Fribourg über die Entstehung des deutschen Messbuches 1975.
Martin Fischer
Von »fideliter et convenienter« zu »plene et fideliter« — und zurück
Texttreue liturgischer Übersetzungen im Spiegel kirchenamtlicher Vorgaben
Abstract: HlD 73 (2019) 190–196
Seit die Liturgiekonstitution des II. Vatikanums die Möglichkeit zur Verwendung der Volkssprache im Gottesdienst eröffnet hat, stellt sich auch die Frage nach angemessenen Übersetzungen der liturgischen Texte. Der vorliegende Beitrag zeichnet die Entwicklungen nach, wie sich im Spiegel kirchenamtlicher Vorgaben der Grad der Texttreue liturgischer Übersetzungen und die Zuständigkeiten im Übersetzungsprozess in den letzten fünf Jahrzehnten verändert haben.
Since the Constitution on the sacred Liturgy of the Second Vatican Council has allowed the use of popular speech in church services, adequate translations of the liturgical texts were necessary. According to the official instructions, the present article shows the changes in the postulated textloyalty of the liturgical translations and the different responsibilities in the translation-process within the last five decades.
Dipl-Theol. Martin Fischer ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft an
der Ludwig-Maximilians-Universität München.