Die notwendige Zusammenarbeit im deutschen Sprachraum
Abstract: H|D 77 (2023) 185–189
Der dem langjährigen Leiter des Österreichischen Liturgischen Instituts, P. Winfried Bachler OSB, gewidmete Beitrag skizziert den Ursprung der Liturgischen Institute im deutschen Sprachraum und ihre Bedeutung für die Rezeption der liturgischen Erneuerung nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil: Auf keinem anderen Gebiet der Kirche gibt es eine solche institutionalisierte Zusammenarbeit wie sie für die Liturgie notwendig und im deutschen Sprachgebiet gut etabliert ist.
Dr. Marius Linnenborn
ist Priester des Bistums Essen und Leiter des Deutschen Liturgischen Instituts in Trier sowie Sekretär der Ständigen Kommission für die Herausgabe der gemein-samen liturgischen Bücher im deutschen Sprachgebiet.
Andreas Redtenbacher
Eine Weiterentwicklung?
Zum Liturgieverständnis 60 Jahre nach dem Konzil
Dieser Beitrag ist P. Winfried Bachler OSB anlässlich seiner Emeritierung als Leiter des Österreichischen Liturgischen Instuituts gewidmet.
Der Beitrag skizziert 60 Jahre nach dem Konzil in 13 Schlaglichtern Zugewinne, Vertiefungen und Weiterentwicklungen in Liturgie und Liturgiewissenschaft – angestoßen durch innerkirchliche Auseinandersetzungen, gesellschaftliche Entwicklungen und Impulse aus dem Dialog mit Kultur- und Humanwissenschaften.
Univ.-Prof. Dr. Andreas Redtenbacher CanReg.
ist Direktor des Pius-Parsch-Instituts, Inhaber des Lehrstuhls für Liturgiewissenschaft an der Vinzenz Pallotti University in Vallendar und Mitglied im Redaktionsteam von Heiliger Dienst.
Barbara Lumesberger-Loisl
Prophetischer Lobpreis
Zum Magnificat
Abstract: H|D 77 (2023) 160–168
Im Magnificat besingt Maria das rettende Eingreifen Gottes und die völlige Umkehrung gängiger Herrschaftsverhältnisse. Damit zeigt sie die räumlich und zeitlich entgrenzte Relevanz ihrer Schwangerschaft und gibt zugleich das Programm für den weiteren Erzählverlauf vor. In der Verbindung von Lobpreis und widerständiger Hoffnung erweist sich das Magnificat als wahrhaft prophetischer Text.
Mag.a Dr.in Barbara Lumesberger-Loisl
ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Österreichischen Katholischen Bibelwerk in Wien.
Ingrid Fischer
Bitt Gott für uns, so wird’s geschehn …?
Maria im Kirchenlied
Abstract: H|D 77 (2023) 151–159
Der Beitrag verortet die am meisten gesungenen Marien-Lieder des Gotteslob im Kontext der gesellschaftlichen Krisen ihrer Entstehungszeit (16.–19. Jh.) und reflektiert die Namen und Zuschreibungen Marias kritisch im Verhältnis zu Christologie und Soteriologie.
Mag. DDr. Ingrid Fischer
arbeitet als Programmleiterin bei den Wiener Theologischen Kursen, AKADEMIE am DOM. Seit 2014 ist die Liturgiewissenschaftlerin Mitglied in der Redaktion von Heiliger Dienst.
Franz Karl Praßl
Maria in den Gesängen der Liturgie
Antiphonen, Responsorie
Abstract: H|D 77 (2023) 141–150
Schon in den ältesten Schichten des Gregorianischen Chorals finden sich nicht wenige Gesänge, die im weitesten Sinn als „marianisch“ bezeichnet werden können, vor allem in der Tagzeitenliturgie. Mit den Methoden der Allegorese werden biblische Texte auf Maria bezogen, z. B. auf ihre Rolle im Heilsmysterium. Besondere biblische Textquellen sind Psalm 45 (44) und das Hohelied. Hoheliedantiphonen nehmen schon im 10. Jh. einen prominenten Platz im Offizium ein. Von großer Bedeutung werden im Hoch- und Spätmittelalter die marianischen Kommemorations- bzw. Schlussantiphonen, von denen z. B. mehr als 35 im Vorauer Antiphonale, Vorau Hs. 287, stehen. Ein Juwel ist die Sequenz von Petrus Abelard Epithalamica Cantica, welche Texte des Hoheliedes mit der Auferstehung Christi und dem Osterfest in Verbindung bringt. Zahlreich sind auch jene Gesänge, die Maria als Fürsprecherin und Helferin anrufen.
Univ.-Prof. Dr. Franz Karl Praßl
ist Liturgiewissenschaftler und emeritierter Professor für Gregorianik und Geschichte der Kirchenmusik an der Kunstuniversität Graz und lehrt seit 2011 auch am Pontificio Istituto di Musica Sacra in Rom.
Elisabeth Birnbaum
Maria in der Rezeption
Abstract: H|D 77 (2023) 131–140
Von Maria, der Mutter Jesu, ist im Neuen Testament nicht viel zu lesen. Durch kreative Kompilation von alt- und neutestamentlichen Bibeltexten und der Verknüpfung von biblischen und legendarischen Motiven entsteht jedoch ein vielgestaltiges Bild.
Dr.in Elisabeth Birnbaum
Mitglied in der Redaktion von Heiliger Dienst, ist promovierte Alttesta-mentlerin und leitet das Österreichische Katholische Bibelwerk in Wien.
Peter Spichtig
Der Rosenkranz unserer Lieben Frau
Abstract: H|D 77 (2023) 125–130
Der Rosenkranz war formal nie Teil der Liturgie, gilt aber als typische katholische Gebetspraxis. Aus der persönlichen Perspektive eines Dominikaners – der Orden verbreitet und pflegt diese Form der Marienfrömmigkeit seit dem Mittelalter – spürt der Beitrag dem Erfolg des Rosenkranzgebets nach, erschließt seine biblischen Bezüge und die geistliche Tiefe, die sich im betrachtenden Wiederholen der christologischen Heilsgeheimnisse öffnen kann.
Pater Peter Spichtig OP
ist Sekretär der Liturgischen Kommission der Schweizer Bischofskonferenz, fachlicher Mitarbeiter im Liturgischen Institut in Freiburg i. Ue. und Oberer der Dominikanergemeinschaft in Zürich.