Das Officium parvum Beatae Mariae Virginis ist ein seit dem Hochmittelalter bestehendes Zusatz- bzw. Votivoffizium zu Ehren der Jungfrau Maria, das zusätzlich zum kanonischen Offizium gebetet wurde. Dieser Beitrag skizziert die historische Entwicklung dieser Form des Stundengebets, zeigt aber auch die zahlreichen noch bestehenden Forschungslücken auf.
Mag.a Elena Deinhammer BA B. A.
arbeitet als Universitäts-assistentin an der Katholischen Privat-Universität Linz sowie als Schriftleiterin der Zeitschrift „Archiv für Liturgiewissenschaft“.
Predrag Bukovec
Marialis cultus
Die Marienfeste im Kirchenjahr und ihre Euchologie
Abstract: H|D 77 (2023) 106–118
Maria nimmt im Kirchenjahr eine Sonderstellung ein, was zum einen am historischen Wachstum ihrer Feste liegt und zum anderen mit ihrem spezifischen Ort im Glaubensleben zusammenhängt. Der Beitrag geht mit Hilfe eines Dreischrittes vor: Nach einer Bestandsaufnahme der Marienfeste werden die liturgischen Eigentexte besprochen, um schließlich daraus einige grundlegende liturgietheologische Beobachtungen zu beleuchten.
Dr. Dr. Predrag Bukovec
ist Assistenzprofessor am Institut für Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie an der Katholischen Universtität Linz und Redaktionsmitglied von Heiliger Dienst.
Liborius Olaf Lumma
Die biblischen Lesungen an
Marienhochfesten und Marienfesten
Abstract: H|D 77 (2023) 95–105
Das Zweite Vatikanische Konzil war um eine neue christologische Fokussierung der Liturgie bemüht (SC 104.106), zugleich sollten die Leseordnung der Eucharistiefeier erheblich überarbeitet werden (SC 51) und die hohe Bedeutung Marias im Kirchenjahr erkennbar bleiben (SC 103). Der folgende Beitrag stellt die heutigen biblischen Lesungen der Marienhochfeste und -feste vor und vergleicht sie mit der vorkonziliaren Leseordnung und mit derjenigen des byzantinischen Ritus. Dabei werden sowohl das Bemühen um Kontinuität in der Feier dieser Festtage wie auch christologische und marianische Neuakzentuierungen sichtbar.
Priv.-Doz. Dr. Liborius Olaf Lumma
ist Liturgiewissenschaftler und derzeit Studiendekan an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck und langjähriges Mitglied der Redaktion von Heiliger Dienst.
Theresia Heimerl
Maria als Identifikationsfigur im
21. Jahrhundert
Abstract: H|D 77 (2023) 90–94
Frauen der römisch-katholischen Kirche Deutschlands starteten 2019 eine Protestaktion für Aufklärung und gegen Diskriminierung und Missstände in der Kirche. Die Bewegung nennt sich „Maria 2.0“. Maria als Identifikationsfigur?
Der Beitrag reflektiert verschiedene Zuschreibungen Marias (Mutter, Mädchen, Beschützerin, Himmelskönigin, Jungfrau) und arbeitet das – durchaus widerständige – Potenzial für Frauen im 21. Jahrhundert heraus. (Red.)
Ao. Univ.-Prof. MMag. DDr. Theresia Heimerl
ist Hochschullehrerin für Katholische Theologie und Religionswissenschaften an der Universität Graz.
Johann Pock
Qualität im Gottesdienst
Wahrnehmungen aus pastoraltheologischer Sicht
Abstract: H|D 77 (2023) 71–79
Der Beitrag entstand mit dem Auftrag, die Tagung der Liturgischen Kommission für Österreich (3. – 4.10.2022) zur rituellen Qualität mit pastoraltheologischem Blick kritisch zu begleiten. Schon die unterschiedlichen Rückmeldungen während der Tagung machten deutlich: Zur Liturgie hat fast jede·r in der Kirche eine Meinung und eigene Erfahrungen. Es ist ein Thema, das kaum jemanden im kirchlichen Raum kalt lässt – vor allem aber betrifft es jene, die in irgendeiner Form als Gottesdienst-feiernde, vor allem aber als Mitgestaltende engagiert sind.
Univ.-Prof. Dr. Johann Pock
ist Professor für Pastoraltheologie und Kerygmatik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien.
Benedikt Kranemann
Liturgie und Ritualität
Abstract: H|D 77 (2023) 62–70
In der Krise der Liturgie muss die rituelle Qualität des Gottesdienstes stärker Beachtung finden. Handlungskompetenz, Körperlichkeit, Deutungs- und Rezeptionsvielfalt sowie Identitätsbildung spielen dabei eine Rolle. Zugleich dürfen die problematischen Seiten von Ritualen nicht ausgeblendet werden. Ohne eine stärkere Wahrnehmung der Ritualität von Liturgie ist jedoch eine weitere Gefährdung des Gottesdienstes der Kirche zu befürchten.
Prof. Dr. Benedikt Kranemann
ist Professor für Liturgiewissenschaft an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt.
Andreas Redtenbacher
Ars celebrandi – Perfomance – rituelle Qualität
Abstract: H|D 77 (2023) 55–61
Der Beitrag fragt einleitend nach dem inneren Wesen von Liturgie und arbeitet anhand der Begriffe Ars celebrandi, Perfomance, rituelle Qualität unterschiedliche Aspekte qualitätsvollen gottesdienstlichen Handelns heraus. In Anlehnung an einen wirtschaftlichen Qualitätsbegriff formuliert er schließlich für die Liturgie das Kriterium, dass das Tun den tragenden Grund des Handelns angemessen erfahrbar machen muss. Rituelle Qualität müsse „die Kundenfreundlichkeit Gottes sichtbar, aber auch wirksam werden lassen“.
Univ.-Prof. Dr. Andreas Redtenbacher CanReg.
ist Direktor des Pius-Parsch-Instituts, Inhaber des Lehrstuhls für Liturgiewissenschaft an der Vinzenz Pallotti Universität in Vallendar und Mitglied im Redaktionsteam von Heiliger Dienst.