Gestaltungshinweise - "Liturgie des Wortes"
Die Wortliturgie ist geprägt von der „dialogischen Struktur“ des Gottesdienstes.
- In den Lesungen aus der Heiligen Schrift wird das Wort Gottes verkündet.
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Um die AudioDatei abspielen zu können, aktualisieren Sie bitte Ihren Browser oder installieren Sie eine aktuelle Verison des Flash plugins. - Die ganze Gemeinde hört Gottes Wort, macht es sich zu eigen und antwortet mit Gesang und Gebet.
An Sonn- und Festtagen sind zwei Lesungen, Antwortpsalm und das Evangelium mit dem Ruf vor dem Evangelium vorgesehen. Diese Grundgestalt ist bei einem Radiogottesdienst leitend und davon kann nicht dispensiert werden.
Ist eine Gemeinde mit Antwortpsalm und Ruf vor dem Evangelium weniger vertraut, möge die Übertragung als Chance genutzt werden, der Gemeinde in diese besondere Weise des Singens einzuführen.
Vortrag der Lesungen
- Die Lesungen werden von einem oder zwei Lektor/inn/en vom Ambo aus vorgetragen.
- Hinführungen zu den Lesungen können helfen, das Wort Gottes richtig zu hören (vgl. PEML 42). Sie sollen nur eingesetzt werden, wenn dies dringend notwendig scheint, z.B. weil ein schwieriger oder missverständlicher Text in der Homilie nicht berücksichtigt wird.
- Die Hinführung soll kurz und klar formuliert sein und den Inhalt der Lesung nicht vorwegnehmen. Sie wird nicht vom Lektor/von der Lektorin und nicht vom Ambo aus vorgetragen.
- Die kursive Überschrift vor der Lesung ist nicht zum Vorlesen bestimmt.
- Lesungen, die mit der Anrede „Brüder“ beginnen, sollten immer auf „Brüder und Schwestern“ oder „Schwestern und Brüder“ ergänzt werden (vgl. Beschluss der Österr. Bischofskonferenz, 29.11.1993).
Antwortpsalm
Der Psalm (nach der ersten Lesung) wird vom Psalmisten / von der Psalmistin oder vom Kantor / von der Kantorin am Ambo vorgetragen. Die Gemeinde beteiligt sich mit dem Kehrvers.
Ruf vor dem Evangelium
- Der Halleluja-Gesang vor dem Evangelium ist eine eigenständige liturgische Handlung. Er begleitet die Prozession (mit dem Evangeliar) zum Ambo. Auch wenn keine Prozession vorgesehen ist, behält das Halleluja seinen Sinn als Gruß an Christus, der im Evangelium zur Gemeinde spricht. Es soll daher nie fehlen.
- Das Halleluja – nach Möglichkeit festlich eingespielt – ist immer (vom Kantor/von der Kantorin bzw. vom Chor und der Gemeinde) zu singen. Der beim Ruf vor dem Evangelium angegebene Vers kann entfallen, wenn der Halleluja-Ruf umfangreicher bzw. musikalisch reicher entfaltet ist.
- In der Fastenzeit wird anstelle des Halleluja-Rufes ein Christusruf (mit dem angegebenen Vers) gesungen.
- Im Anschluss an die Verkündigung des Evangeliums kann – außerhalb der Fastenzeit – der Halleluja-Ruf wiederholt werden.
Evangelium
Das Evangelium wird vom Diakon oder (wenn kein Diakon mitfeiert) von einem Priester vorgetragen. Es bildet den Höhepunkt der Schriftverkündigung. Dies sollte durch eine entsprechend festliche Gestaltung auch akustisch wahrnehmbar sein. So sollten – wenn es möglich ist – zumindest der Gruß und die Akklamationen zum Evangelium gesungen werden.
Homilie
„Der Prediger hat die sehr schöne und schwierige Aufgabe, die Herzen, die sich lieben, zu vereinen: das des Herrn und die seines Volkes. Das Gespräch zwischen Gott und seinem Volk stärkt weiter den Bund zwischen ihnen und festigt das Band der Liebe. Während der Zeit der Homilie schweigen die Herzen der Gläubigen und lassen ihn sprechen. Der Herr und sein Volk reden in tausendfacher Weise direkt miteinander, ohne Mittler. In der Homilie aber wollen sie, dass jemand sich zum Werkzeug macht und die Empfindungen zum Ausdruck bringt, so dass in der Folge jeder entscheiden kann, wie er das Gespräch fortsetzen will.“
(Papst Franziskus, Apostolisches Schreiben „Evangelii gaudium“, 143)
Die Homilie ist Aufgabe des Vorstehers. Gelegentlich kann er die Homilie an Konzelebranten bzw. an den Diakon delegieren.
Der Prediger muss die Situation einer Übertragung über das Radio beachten:
- Die große Zahl der Hörer/innen am Radio ist nicht sichtbar (ca. 500 000). Sie haben nur ihr Ohr, um den Gottesdienst wahrzunehmen.
- Da die Hör-Situationen sehr unterschiedlich sind, ist ein guter Einstieg bedeutsam. Radio wird größtenteils nebenbei gehört. Die besondere Herausforderung besteht darin, die Aufmerksamkeit der Hörer/innen so zu wecken, dass sie auf eine Alternativbeschäftigung verzichten und sich nicht aus der Übertragung verabschieden. Während der Homilie sollen die Hörer/innen mehrmals direkt angesprochen werden.
- Die Vorbildung der Hörergemeinde ist sehr unterschiedlich. Somit ist möglichst einfach und verständlich zu sprechen.
- Der genaue zeitliche Rahmen für die gesamte Feier erfordert es, die Dauer der Homilie im Blick auf das Ganze sorgfältig zu planen.
Credo/Glaubensbekenntnis
AEM 43. Das Credo oder Glaubensbekenntnis dient als Element der Messfeier dazu, dass die Gemeinde dem Wort Gottes, wie sie es in den Lesungen und in der Homilie gehört hat, zustimmt.
Die Liturgie kennt zwei Formen des Credo: das Große Glaubensbekenntnis (GL 586,2) und das Apostolische Glaubensbekenntnis (GL 3,4).
Im Großen Credo werden manche Festgeheimnisse inhaltlich stärker entfaltet als im Apostolischen. So kann es dem Anlass besser entsprechen, das Große Glaubensbekenntnis zu wählen (z. B. zu Weihnachten oder zu Pfingsten).
Wird das „Credo“ vom Chor gesungen, ist die im Messbuch vorgesehene gesprochene Einleitung ebenfalls zu beachten.
Im Gotteslob finden sich Credo-Gesänge, die den Text des Glaubensbekenntnisses im Wechsel zwischen Chor und Gemeinde vollziehen lassen; vgl. z. B. GL 177, GL 178, GL179, GL 180, GL(Öst) 750.
Allgemeines Gebet / FürbittenAEM 45. In den Fürbitten übt die Gemeinde durch ihr Beten für alle Menschen ihr priesterliches Amt aus. Dieses Gebet gehört für gewöhnlich zu jeder mit einer Gemeinde gefeierten Messe, damit Fürbitten gehalten werden für die heilige Kirche, die Regierenden, für jene, die von mancherlei Not bedrückt sind, für alle Menschen und für das Heil der ganzen Welt.
Die Fürbitten greifen das aktuelle Geschehen in Welt und Kirche auf. Die Gemeinde trägt vor Gott, was sie bewegt und ihm anvertrauen möchte. Eine genaue Vorbereitung ist daher wesentlich. Manchmal wird es angebracht sein, aufgrund aktueller Ereignisse die Bitten noch kurz vor dem Übertragungstag zu überarbeiten.
- Der Vorsteher der Feier leitet das Fürbittgebet. Er spricht die Gebetseinladung und das abschließende Gebet.
- Die Gebetseinladung richtet sich an die Gemeinde, in ihr wird das Grundmotiv des Fürbittgebetes angesprochen und der Adressat der Bitten benannt: Gott-Vater, Jesus Christus oder Heiliger Geist.
- Das abschließende Gebet soll nicht erneut eine weitere Bitte enthalten; es fasst die Bitten zusammen und bringt Lob, Dank und Vertrauen um Erhörung zum Ausdruck.
- Die Anliegen können von Lektor/in, Kantor/in oder anderen geeigneten Personen aus der Gemeinde vorgetragen werden – besonders von solchen, die in der Pfarrgemeinde sozial-caritativ tätig sind. Wenn ein Diakon mitfeiert, soll auch dieser eingebunden sein.
- Aus übertragungstechnischen Gründen empfiehlt es sich, nicht mehr als zwei Sprecher/innen vorzusehen. Diese sollen bei der Antwort der Gemeinde nicht mitsprechen.
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Um die AudioDatei abspielen zu können, aktualisieren Sie bitte Ihren Browser oder installieren Sie eine aktuelle Verison des Flash plugins. - Die einzelnen Gebetsanliegen sind nicht „Für-Uns-Bitten“, sondern „Für-Bitten“: Bitten der Versammelten für andere, für die Kirche, für die Welt, für Menschen in Not und Bedrängnis. Eine Bitte kann auch für die zum Gottesdienst versammelte Gemeinde formuliert sein.
Die Fürbitten sind keine Moralappelle an Anwesende oder Abwesende, ebenso keine Handlungsanweisungen an Gott, nach denen er tun soll, wozu die Betenden nicht bereit oder imstande sind. - Die einzelnen Gebetsanliegen sollen kurz und prägnant formuliert sein. Nach jedem Gebetsanliegen soll eine kurze Stille zum persönlichen Gebet im genannten Anliegen gehalten werden.
- Außer dem herkömmlichen und vertrauten Fürbittruf „Wir bitten dich, erhöre uns“ kann das Gebet der Gläubigen in den einzelnen Anliegen auch durch andere Rufe abgeschlossen werden. Beispiele für gesungene Bittrufe finden sich im Gotteslob: vgl. GL 92; GL 181; GL 182; GL 586,5.6; GL 566,2; GL 623,1; GL(Öst) 751–759.