Rahmenbedingungen und Spezifika eines Radiogottesdienstes
1) Pfarrgemeinde und „Radiogemeinde“
Die Pfarre, aus der der Gottesdienst übertragen wird, feiert am Sonntag ihren Gemeindegottesdienst. Er soll deshalb so gestaltet werden, dass die Feier als Gemeindefeier vor Ort erfahren wird.
Der Pfarrgottesdienst ist durch die Übertragung im Hörfunk auch Radiogottesdienst. Die Feier dieses Gottesdienstes muss sich also so öffnen, dass auch jene, die über Radio den Gottesdienst mitfeiern, sich in die Feiergemeinde hineingenommen wissen.
2) Grundsätze zur Gestaltung der Feier
Feiergestalt und Dienste
Im Vordergrund stehen die Feier des Sonntags bzw. des Festes im Kirchenjahr und nicht andere Anlässe einer Gemeinde. Die Feiergestaltung basiert auf der Liturgie der Kirche des Sonn- oder Feiertags mit allen Schriftlesungen des Tages (zwei Lesungen, Antwortpsalm, Evangelium). Ihre Botschaft bildet die Grundlage der Feiergestaltung.
Alle, die in der Liturgie einen Dienst ausüben – Vorsteher, Ministrantinnen / Ministranten, Musiker/innen – sollen sich gut auf ihre Aufgaben vorbereiten. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei auch der Homilie.
Für die Musiker/innen und Kantorinnen / Kantoren ist das Üben selbstverständlich. Auch die Lektorinnen / Lektoren und ggf. andere Sprecher/innen sollen die Texte praktisch proben, und zwar im Feierraum. Bei der Auswahl der Sprecher/innen sollten die Fähigkeiten ausschlaggebend sein, nicht der Status in der Pfarre.
Die „Radiogemeinde“ hat mit der Gemeinde vor Ort nur über das Gehörte Verbindung; es fehlt der visuelle Kontakt. Der Fokus auf das Gehörte, das Musizierte oder Gesprochene ist viel stärker. Dies ist bei der Gestaltung immer zu bedenken.
Gesang und Musik
Wegen der herausragenden Bedeutung des Hörens ist auf die Qualität des Gesanges und der Musik besonders zu achten. Gesang und Musik sind integraler Bestandteil der Liturgie (vgl. Sacrosanctum Concilium 112).
Bei der Zusammenstellung der Musik sollte man nicht der Versuchung erliegen, anlässlich einer Radioübertragung zu schwierige Stücke zu wählen.
Dem Erprobten und Gekonnten ist im Zweifelsfall gegenüber Neuem und Unsicherem der Vorzug zu geben.
Die Beteiligung der Gemeinde am Gesang ist unverzichtbar. Das Katholische Gebet- und Gesangbuch Gotteslob bildet dafür die Basis.
Die anderen musikalischen Dienste wie Chor, Kantor/in, Psalmist/in, Organist/in, Instrumentalisten u. a. ermöglichen eine vielfältige Gestaltung der Feier und prägen ihre Festlichkeit.
Beim Einsatz der jeweiligen musikalischen Dienste ist darauf zu achten, dass die vor dem Einsatz notwendige Sammelphase (z. B. das Angeben der Töne) möglichst kurz ist.
Den Verantwortlichen in den Diözesen und in den Landesstudios des ORF ist daran gelegen, im Laufe des Jahres eine große Vielfalt des Singens und Musizierens im Gottesdienst zu übertragen.
Visuelle Feierelemente benötigen bei einer Radioübertragung eine gewisse akustische Begleitung.
Längere Zeiten der Stille lassen sich nicht angemessen übertragen.
Zeitrahmen und technische Ausstattung
Der Gottesdienst wird von 10.00 – 11.00 Uhr auf Ö2 (Ö-Regional) übertragen. Bei Abzug der An- und Absage stehen für die Feier selbst etwa 58 Minuten zur Verfügung; sie dürfen nicht überschritten, sollen aber auch nicht wesentlich unterschritten werden.
Die ORF-Technik ist im Kirchenraum kaum wahrzunehmen. Der ORF verwendet grundsätzlich eigene Mikrofone – zusätzlich zur Lautsprecheranlage in der Kirche.
3) Die konkrete Vorbereitung der Gemeinde
Es empfiehlt sich, die Gemeinde auf die besondere Situation vorzubereiten – mit Blick auf die äußeren Rahmenbedingungen und die konkrete Feiergestaltung.
Weniger vertraute Gesänge und ggf. andere Feierelemente werden schon an den Sonntagen vorher eingesetzt.
Die Gemeinde wird eingeladen, den Gottesdienst in der Kirche (und nicht daheim) mitzufeiern und bis 10 Minuten vor Beginn der Feier in der Kirche versammelt zu sein.
Etwa 10 Minuten vor der Übertragung tritt in der Regel der/die Übertragungsleiter/in oder eine andere Person vor die Gemeinde und erläutert kurz die Situation, gibt letzte Informationen und ermuntert zum tätigen Mitfeiern.
4) Hinweise für die ORF-Anmoderation
- Um eine Verbindung zwischen der in der (Pfarr-)Kirche versammelten Feiergemeinschaft und der Hörer/innen-Gemeinde herzustellen, ist es wichtig, die (Pfarre-)Gemeinde und den Vorsteher der Feier in geeigneter Weise vorzustellen.
Hörbeispiel:
Aktualisierung erforderlich!
Um die AudioDatei abspielen zu können, aktualisieren Sie bitte Ihren Browser oder installieren Sie eine aktuelle Verison des Flash plugins. - Die Anmoderation sollte prägnant gehalten sein. Es geht primär nicht um (Detail-)Informationen zu Kirchenraum, Gestaltung und liturgischen Diensten. Vielmehr soll ein Eindruck von der Feiersituation vermittelt werden. Dafür genügen auch allgemeine Hinweise zum musikalischen Charakter der Feier.
- Prägen besondere pastorale Rahmenbedingungen das pfarrliche und damit auch das gottesdienstliche Leben, kann dies für die Hörer/innen bedeutsam sein.
- Diese Vorstellung durch einen Sprecher / eine Sprecherin des ORF oder aus der Gemeinde ist nicht Teil der Messfeier und soll daher auch vorher aufgenommen und vor der liturgischen Eröffnung der Feier gesendet werden.
Hörbeispiel:
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5) Möglicher Ablauf am Beginn der Radioübertragung
a) Sendung des Vorspannes
- Glockengeläute aus der Übertragungsfarre wird eingespielt.
- Vorstellung der Übertragungsgemeinde (vgl. „Anmoderation“).
Hörbeispiel:
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b) Anschließend Live-Schaltung und Beginn der Direktübertragung aus der Kirche:
- Sakristei-Glocke
- Musik zum Einzug