Lackner 10 Jahre Erzbischof: Glückwünsche aus Politik und Gesellschaft
Zahlreiche Grußbotschaften hat Erzbischof Franz Lackner [gemeinsam mit Kardinal Christoph Schönborn Schirmherr des RSK] zum Zehn-Jahres-Jubiläum seiner Amtszeit in Salzburg erhalten. Das "Rupertusblatt" veröffentlichte in seiner aktuellen Ausgabe Würdigungen aus Kirche und Politik, Kultur und Wissenschaft, deren Tenor zufolge Lackner trotz des hohen Amtes als "Primas Germaniae" sympathisch und bodenständig geblieben ist. Was den Vorsitzenden der Österreichischen Bischofskonferenz kennzeichne, sei "Glaube, Humor und ein Herz für die Menschen", so die diözesane Wochenzeitung zusammenfassend.
Landeshauptmann Wilfried Haslauer bezeichnete Lackner als "genau den Richtigen" für die Aufgabe eines Salzburger Erzbischofs in einer sich ändernden Welt. "Er ist offen, hat einen großen philosophischen und theologischen Hintergrund, ist ganz bei den Menschen - mit großer Demut, vielleicht auch aus seiner franziskanischen Herkunft her". Auch die Ruhe und "feine Selbstironie" schätzt der Landeschef an seinem Bischof, der zudem "tiefe Religiosität" ausstrahle.
Aus dem Bundesland Tirol - dessen nordöstlicher Teil ebenfalls Salzburger Diözesangebiet ist - hob Landeshauptmann Anton Mattle Lackners "neue Zugänge und offenes Herz" hervor und verwies auf seine "umsichtige" Vorsitzführung in der Bischofskonferenz. Bei gesellschaftlich bewegenden Anlässen habe der Erzbischof stets "ehrliche Worte" gefunden und sei mit seinen Äußerungen und Bemühungen eine "mahnende Stimme" für ein soziales Miteinander.
Nachdenklichkeit, Humor und Glaubenszeugnis
Von kirchlicher Seite sprach Kardinal Christoph Schönborn Anerkennung dafür aus, dass Lackner in seinen bisher zehn Jahren in Salzburg viel geleistet habe und darüber hinaus ein "wunderbarer Vorsitzender" der Bischofskonferenz sei. "Deine Nachdenklichkeit tut uns allen gut und dein Humor baut uns auf", würdigte ihn der Wiener Erzbischof, der den Vorsitz unter Österreichs Bischöfen bis 2020 an seinen Nachfolger übergeben hatte.
Lackners "gutes Zeugnis als betender Christ" würdigte Äbtissin Veronika Kronlacher von Stift Nonnberg. Wenn sie morgens um halb sieben die Kirche aufsperre, stehe der Erzbischof bereits vor der Tür, mit dem Rosenkranz in der Hand. Er ringe im Glauben um "Antworten für die Situationen und Erfordernisse unserer Zeit", so die Ordensfrau. Franziskaner-Provinzial Fritz Wenigwieser zufolge hat Lackner eine "glückliche Hand dafür, nicht neben den Menschen, sondern mit den Menschen zu leben".
Für besondere Wertschätzung und Förderung des Laienengagements dankte die Präsidentin der Katholischen Aktion (KA) Salzburg, Elisabeth Mayer, dem Erzbischof. Andere Diözesen würden Salzburg darum beneiden. Lackner hege zudem "Skepsis gegenüber allen extremen Positionen", ermögliche durch seinen philosophischen Blick Reflexion und Meinungsvielfalt und überzeuge durch Ehrlichkeit und das Ansprechen schwieriger Themen, ergänzte Seelsorgeamts-Leiterin Lucia Greiner, und Caritas-Direktor Johannes Dines: Armutsbekämpfung sei Lackner ein "Herzensanliegen".
Wichtig sei Lackner besonders "die Verbindung von Glauben und Vernunft, der Kontakt zu den jungen Leuten und die Diskussion, der Dialog", schrieb seine rechte Hand in der Erzdiözese, Weihbischof Hansjörg Hofer. Sein Chef sei ein "den Menschen zugewandter Bischof, der ihnen und auch den Priestern auf Augenhöhe begegnen will". Er praktiziere zudem die von Papst Franziskus betonte Synodalität und werde getrieben von der Frage nach einer guten Zukunft für die Kirche und die Erzdiözese.
Offenheit und Bescheidenheit
Die langjährige Salzburger Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler hob die "Offenheit" des Erzbischofs hervor, mit der dieser "nicht nur die Katholiken für sich eingenommen" habe. Die franziskanische Bescheidenheit Lackners habe sich "mit der "Salzburger Verliebtheit in Schönheit und manchmal auch Gepränge zu einer lebendigen Amtsführung gefügt".
Große Offenheit wurde dem Jubilar auch von Physik-Nobelpreisträger Anton Zeilinger attestiert, der für "viele Gespräche über viele Jahre über ein sehr breites Spektrum" dankte. Dabei sei es besonders um die Beziehung zwischen Wissenschaft und Religion sowie um die Stellung von Glauben und Religion in der heutigen Welt gegangen.
Das Lob "Sie sind ein feiner Mensch" erhielt Lackner von Michael Jarosch von der Salzburger Altstadt-Straßenreinigung. Beim ersten Treffen habe Lackner eine vom Wagen gefallene Mülltonne hinterhergetragen, worauf man ins Gespräch gekommen sei. Der Erzbischof habe als Dankeschön für die Arbeit der Straßenreiniger deren Team zum Frühstück eingeladen - zum mittlerweile dritten Mal.
Auf der Seite www.rupertusblatt.at finden sich noch weitere Gratulanten - wie etwa SK Sturm Graz-Präsident Christian Jauk. "Für uns Steirer ist er nach wie vor unser Erzbischof, weil er ein besonders liebenswerter Mensch ist, der unsere Herzen sehr früh erobert hat. Seine bescheidene und gewinnende Art als guter Zuhörer strahlt Hoffnung aus", so der Fußballmanager über Lackner. Nur wenige Intellektuelle seien Suchende wie er geblieben. Auch die Fußball-Leidenschaft des Erzbischofs durfte dabei nicht unerwähnt bleiben. Sturm Graz sei für ihn "so etwas wie ein Stück Heimat".
Dankgottesdienst am Sonntag
Lackners feierliche Amtsübernahme von Alois Kothgasser als nunmehr 91. Erzbischof von Salzburg fand am 12. Jänner 2014 statt. Zum zehnten Jahrestag feierte er am Sonntag, den 14. Jänner um 10 Uhr im Salzburger Dom einen Dankgottesdienst.
Franz Lackner
wurde am 14. Juli 1956 als Anton Lackner in Feldbach geboren und stammt aus dem südoststeirischen Dorf St. Anna am Aigen. Er wuchs in kleinbäuerlichen Verhältnissen auf und begann nach der Pflichtschule eine Lehre als Elektriker. Auf Zypern, wo er von 1978 bis 1979 als UNO-Soldat diente, fasste er die Entscheidung, Priester zu werden. Er besuchte ab 1979 das Aufbaugymnasium Horn, 1984 folgte der Eintritt in den Franziskanerorden. 1991 wurde er zum Priester geweiht.
Nach dem Doktorat an der päpstlichen Universität Antonianum des Franziskanerordens in Rom unterrichtete der Steirer dort Metaphysik, bis er 1999 zum Provinzial der Franziskanerprovinz von Wien berufen wurde. Im selben Jahr erfolgte der Lehrauftrag in Philosophie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Heiligenkreuz. Im Oktober 2002 wurde Lackner zum Weihbischof der Diözese Graz-Seckau ernannt und am 8. Dezember 2002 zum Bischof geweiht, am 18. November 2013 folgte die Ernennung durch Papst Franziskus Lackner zum neuen Salzburger Erzbischof, nach der Wahl durch das dortige Domkapitel.
Als Erzbischof von Salzburg ist Lackner auch Metropolit der Kirchenprovinz Salzburg, welche die Diözesen Feldkirch, Innsbruck, Gurk-Klagenfurt und Graz-Seckau umfasst. Traditionell mit dem Amt verbunden sind die Ehrentitel "Legatus Natus" ("geborener Legat", ständiger Botschafter des Heiligen Stuhls) sowie "Primas Germaniae" (Primas Deutschlands bzw. des deutschen Sprachraums). Seit Juni 2020 ist Lackner zudem Nachfolger von Christoph Schönborn als Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz.
Quelle: kathpress